• Der Wochenauftakt verlief an den Kapitalmärkten relativ ruhig. Während Dax & Co. hierzulande etwas leichter aus dem Handel gingen (Dax -0,15%, EuroStoxx -0,29%), konnten die US-Indizes zulegen (Dow +0,43%, S&P +0,52%, Nasdaq +0,82%). Bei uns belastete wohl der festere Euro. An der Wall Street werden die Milliardengeschäfte als Kurstreiber genannt, die Trump im Zuge seiner Nahost-Reise mit den Saudis abschliessen konnte. Der Volatilitätsindex Vix fiel gestern um -8% auf unter 11. Seit dem Hoch vom vergangenen Mittwoch sind es -32%. Auf einen der größten Vola-Spikes (+50%) in der Historie folgte also damit einer der größten prozentualen Rückgänge.
  • Anfang des Jahres freuten sich Bitcoin-Enthusiasten ausgelassen darüber, dass der Preis der Cryptowährung die Schallmauer von 1.000 Euro nachhaltig nach oben durchbrechen konnte. Die Marke von 2.000 Euro würde frühestens zum Jahresende genommen, dachten sich damals bestenfalls die absoluten Mega-Bullen. Selbst sie lagen falsch, diese Marke nehmen wir jetzt gerade ins Visier. Vor genau einem Jahr lag der Preis gerade mal knapp über 400 Euro. Die Erfolgsgeschichte der digitalen Revolution geht demnach ungebrochen weiter. Zwar warnte die Bundesbank zuletzt richtigerweise vor der hohen Volatitlität, untersucht aber bereits selbst seit längerer Zeit die vielen Möglichkeiten, welche die Blockchain bietet.
  • Zum einen treibt eine sich anbahnende Lösung in Sachen Block-Size die Kurse weiterhin. Zum anderen springen gerade die Japaner auf den Zug auf. Ausserdem ist und bleibt Bitcoin ein knappes Gut. Es wird maximal 21 Millionen geben (aktuell sind es 16 Millionen). Ähnlich wie beim Gold, ist das Angebot also begrenzt. Es gibt aber zwei entscheidende Vorteile, die Bitcoin zusätzlich hat. Beim Edelmetall gibt es einen aufgeblähten Papiergoldmarkt über den gewisse „Player“ mit einer gewissen Agenda ein kommerzielles Interesse daran haben, den Preis niedrig zu halten. Zum Ärger dieser Herrschaften ist das beim Bitcoin so nicht möglich. Es ist einer der letzten wirklich freien Märkte, die es überhaupt noch gibt. Weiter noch, der exponentielle Anstieg des Bitcoin spiegelt für meine Begriffe das wider, was der Goldpreis eigentlich in der aktuellen Verschuldungskrise machen müsste, wäre eben dort der Preisfindungsprozess nicht manipuliert. Der zweite Vorteil der Cryptowährung ist, dass er zusätzlich zu allen tollen Eigenschaften des Goldes in beliebiger Menge (!) per Mausklick von einem zum anderen Ende der Welt befördert werden kann. Mit Gold ist das so nicht möglich.
    Im März handelte erstmals ein Bitcoin beim Preis für eine Feinunze Gold und zog nach kurzer Konsolidierung daran vorbei. Die Marktkapitalisierung des Bitcoin beträgt aktuell knapp 36 Milliarden Dollar. Wertmäßig beziffert man die vorhandene Goldmenge auf der Welt irgendwo um die 6 Billionen Dollar. Was sagt das über das Kurspotential im Bitcoin aus, sollte dieser wirklich eines Tages „Mainstream gehen“ und flächendeckend als Zahlungsmittel akzeptiert werden, argumentieren eingefleischte Fans. Skeptiker warnen vor einer epischen Blase.
  • Bei einem Anschlag in Manchester sind nach Polizeiangaben mindestens 19 Menschen getötet und etwa 50 verletzt worden. Es passierte gegen Mitternacht in einer riesigen Multifunktionshalle, in der die amerikanische Sängerin Ariana Grande ein Konzert abhielt. Twitter und Facebook sind geflutet mit Nachrichten von Eltern, die nach ihren Kindern suchen. Während das passiert, sind gleichzeitig viele Gutmenschen in den sozialen Netzwerken unterwegs, die sich weniger um die vielen toten und verletzten Kinder sogen, als vielmehr darum, dass rechtsradikale Schergen diesen Anschlag für ihre Agenda ausnutzen konnten. Viele plagt beispielsweise die Sorge, was Trump wohl in seinem nächsten Tweet dazu schreibt. „The Independent“ greift unterdes zur gewohnten Rhetorik und schreibt: „There’s only one way Britain should respond to attacks such as Manchester. That is by carrying on exactly as before.“ Ok, verstanden! Sind unsere Kinder der Kollateralschaden, den wir für diese Haltung zahlen müssen? Auch frage ich mich gleichzeitig, ob ein Staat, der seine Kinder nicht mehr schützen kann, ein „Failed State“ ist.

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