• Bis auf den Montag, sah ich mich in der ersten Hälfte der vergangenen Woche nicht in der Lage, einen Morgenkommentar zu schreiben. Warum sollte ich anlässlich des Umstandes, dass sich die Aktienmärkte bei historisch niedriger Vola in einer extrem engen Handelsspanne bei extrem dünnem Volumen nur noch seitwärts bewegen, etwas Nützliches dazu schreiben?!? Mich packte sogar die Sorge, dass sich diese Price Action den Rest des Jahres genau so hinziehen könnte. Tatsächlich scheint der normale Preisfindungsprozess der Kapitalmärkte durch die Interventionspolitik der Zentralbanken auf absehbare Zeit zerstört. Alle Risiken (schwächeres Wirtschaftswachstum, keine „Trumpflation“, Geopolitik u.v.m.) scheinen dem Großteil der Marktteilnehmer egal zu sein. Am Ende hilft doch eh immer irgendwie die unsichtbare Hand, der „Greenspan-, Yellen-, Draghi- oder Irgendwas-Put“ (siehe letztwöchigen Kommentar). Die Kurse für Risikoanlagen werden sich deshalb bis zum Sanktnimmerleinstag auf aktuellem Niveau halten, so meine Befürchtung.
  • Mit dem Abverkauf der Aktienmärkte am Mittwoch bekamen wir dann zu meiner Überraschung doch die größten Kursverluste seit September 2016 geliefert und das bei gleichzeitigem Rekordanstieg im Volatilitätsindex. Trotzdem wollte ich auch darüber nicht schreiben. Diesmal griff etwas anderes. Mein Aberglaube und die Erfahrung der letzten Jahre. Wenn ich jetzt triumphierend beschreibe, wieso, weshalb, warum wir endlich eine Korrektur bekommen, wird es bestimmt wieder auf eine Bärenfalle hinauslaufen. Wie so oft in den letzten Jahren, wird dieser kurze Ausrutscher schnell wieder verdaut sein, so meine Befürchtung. Tatsächlich, machte der Aktienmarkt am Donnerstag und Freitag einen Großteil der Verluste wieder wett.
  • Spannend ist es trotzdem endlich mal wieder geworden. Was war denn plötzlich am Mittwoch in die Märkte gefahren? Nun, man zauberte einen neuen Horrorbegriff aus dem Hut. „Trexit“, die Möglichkeit, dass Trumps Präsidentschaft ein vorzeitiges Ende findet.
    Just in dem Moment, als neue und brisante Details um den ermordeten Seth Rich ans Tageslicht kamen, feuerte die NY Times aus allen Rohren gegen Trump in Sachen Ex-FBI-Chef. Rich, arbeitete für das Demokratische Nationalkomitee (DNC) und hatte laut neuster Informationen tatsächlich Wikileaks zehntausende Clinton-Emails zugespielt, welche die üblen Tricks und den Wahlbetrug gegen Herausforderer Sanders ans Tageslicht brachten. Dieser wurde im vergangenen Jahr in der Nähe seiner Wohnung auf offener Straße ermordet. „Raubüberfall“ hiess es damals zunächst, obwohl dem Opfer nichts entwendet wurde. Trotz der vielen Überwachungskameras in der Gegend, deren Aufnahmen man hätte auswerten können, wurden die Ermittlungen verdächtig schnell abgeschlossen. Es lief also mal wieder ähnlich ab wie bei den vielen anderen mysteriösen Todesfällen im Umfeld des Clinton Clans. Ich erinnere an John Ashe, Mike Flynn, Joe Montano, Victor Thorn, Shawn Lucas und Vince Foster. Es ist immer das gleiche Spiel. Kaum droht dem Clinton-Clan etwas gefährlich zu werden, muß ein massives Ablenkungsmanöver her. Und so zauberte der „Deep State“ und seine Systemmedien diesmal die „Russiagate“-Affäre um den entlassenen FBI-Chef aus dem Hut und lenkt die Aufmerksamkeit auf Trump.
    Sie wissen, liebe Leser, dass ich oft genug eine Lanze für Trump brach, mich aber zuletzt drehte. Trotzdem muss ich ihn diesmal erneut in Schutz nehmen. Die aktuellen Vorwürfe gegen ihn sind LÄCHERLICH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Liebe Gutmenschen da draussen, ihr könnt nicht einfach einen Präsidenten absetzten nur weil ihr ihn nicht leiden könnt und die Wahl verloren habt. Liebe Journalisten hierzulande, euch sollte klar sein, dass man US-Präsidenten nicht auf Basis von Medienberichten des Amtes entheben kann.
  • Jim Rickards brachte das hysterische Treiben der Trump Gegner am Wochenende mit wenigen Worten auf den Punkt. „Trump and Putin are the two strongest nationalist leaders in the world. If you’re a liberal globalist, Job 1 is to keep ‚em separated.“
    Und nun zu den Vorwürfen gegen Trump und der üblichen Doppelmoral unserer Kaviar-Linken. Apropos FBI Chef entlassen. Vergessen ist, dass Präsident Bill Clinton in den neunziger Jahren den amtierenden FBI Chef einen Tag vor dem Auffinden der Leiche von Vince Foster feuerte. Foster war Rechtsberater, Freund und Insider der Clinton-Maschinerie und wusste in der Whitewater-Affäre (zu) viel. Apropos höchst fragwürdige Russland-Connections. Vergessen sind die horrenden Summen aus russischen Kanälen, die an John Podesta flossen, dem Wahlkampfmanager Hillary Clintons. Vergessen ist eine Rede Bill Clintons in Moskau, für die er 500T Dollar kassierte. Vergessen sind die Uran-Verkäufe an Russland während Hillary Clintons Zeit als Außenministerin bei der ihre Familien-Stiftung nicht zu kurz kam. Sie log, als sie später dazu befragt wurde. Vergessen ist, dass Clinton sich weigerte die Spender aus Russland für ihren Wahlkampf offenzulegen.
  • Zurück zum Markt. Ohne Trump, keine „Trumponomics“ und damit auch kein Wachstumsimpuls für die Wirtschaft, so die Logik der Märkte. Somit ging es dann plötzlich seit Mittwoch doch nach langer Zeit mal wieder bergab am Aktienmarkt. Am Donnerstag und Freitag legte sich die Angst wieder. Ausserdem halfen Kommentare des Fed-Mitgliedes Bullard. Er signalisierte ein neues QE Programm, genau wie er es damals im Oktober 2014 tat, als dem Markt ein Abverkauf drohte. Diesmal verlor er offensichtlich schon viel früher die Nerven. Es genügte ein Kursrutsch von gerade einmal 2% unter dem Allzeithoch, damit er sich veranlasst sah, erneut zu diesem Trick zu greifen. Den Aktien an der Wall Street gefiel es jedenfalls. Sie legten am Freitag zu. Der Mittwoch war vielleicht tatsächlich wieder mal nur eine „Glitch“ in der Matrix. Gleichzeitig lieferte allerdings der Rentenmarkt eine interessante Entwicklung. Die brutale Verflachung der Zinsstrukturkurve (Renditedifferenz zwischen 2 und 10-jährigen Treasuries unter psychologisch wichtige Marke von 100 Basispunkten) belastete nicht nur die Bankaktien sondern signalisiert ein sich stark abschwächendes Wirtschaftswachstum. „The yield curve is crashing“, schrieb ein Händler dazu. Die nächsten Tage werden zeigen, ob der Markt den vergangenen Mittwoch wirklich schon verdaut hat.

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