• Feiertagsbedingt (US Presidents Day) war es an den Aktienmärkten ein sehr ruhiger Wochenauftakt. An einem solchen Tag, an dem die Wall Street geschlossen bleibt, gibt es immer eine von zwei Möglichkeiten. Möglichkeit 1: Der Dax dümpelt orientierungslos vor sich hin, da die Impulse fehlen. Möglichkeit 2: Man versucht ohne den großen Bruder eine Eigendynamik zu entwicklen und gibt Gas. Letzteres passierte gestern bereits zur Eröffnung in Frankfurt trotz harmloser Vorgaben aus Asien. Der deutsche Leitindex legte ein ordentliches Opening Gap (gestriges Hoch 11.860) nach oben hin. Für das Jahreshoch (11.894) hat es dabei noch nicht gereicht, aber immerhin für ein Closing von +0,60% @11.827. Heute melden sich dann die Amis zurück und wir werden wie immer sehen, ob diese es dem Dax erlauben, seine Gewinne zu behalten.
  • Am interessantesten ging es gestern aber eindeutig am Anleihemarkt zu. Trotz der kollektiven Nichtberichterstattung unserer zwangsfinanzierten Systemmedien in Sachen bürgerkriegsähnliche Ausschreitungen in ganz Frankreich, scheinen doch einige Marktteilnehmer Wind davon bekommen zu haben. Dazu kommt, dass eben diese Ausschreitungen dafür sorgen, dass Marine Le Pen bei einer Umfrage weiter zulegen konnte. Als Sahnehäubchen noch ein paar ungeschickte Äußerungen des Herausforderers Macron zur Kolonialzeit und schwups, wird der Markt nervös. Der Renditeaufschlag (Spread) zwischen deutschen und französischen Staatsanleihen weitete sich gestern stark aus. Der Spread bei den 10-jährigen Papieren stieg um die Mittagszeit auf 85 Basispunkte, dem höchsten Niveau seit fünf Jahren. Bon appétit!!! Am Freitag betrug dieser noch 74bp. Auch kurzlaufende französische Anleihen kamen unter Druck, während die Rendite der 2-jährigen deutschen Papiere auf unglaubliche -0,87% fiel. Das ist ein Rekordtief. Eine Flucht in den „sicheren Hafen“ fand also statt. Die Prämien am CDS-Markt, die man für eine Kreditausfallversicherung Frankreichs zahlen muss, stiegen ebenfalls.

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