• Wenn alle Apple kaufen und auf die „Santa Rally“ setzen, genau dann,…..kommt sie eben nicht. Das wäre zu einfach!!!
    Zum Entsetzen der Aktienbullen, gibt es bis auf ein paar kleine Ausnahmen nur eine „Santa Rally“, nämlich die im Volatilitäts-Index (VIX). Da es sich am Aktienmarkt meist schneller bergab als bergauf fahren lässt, steigt die Volatilität momentan und somit auch der Index. Deshalb wird dieser auch gerne als „Angstbarometer“ bezeichnet. Wir sind jetzt wieder auf einem Level von 20, das sind +33% seit dem Thanksgiving-Tief.
  • Interessant war gestern der Rally-Versuch der Aktien, als der Ölpreis bedingt durch ein Rückgang der Lagerbestände ebenfalls anzog. Beide Bewegungen verkehrten sich sehr schnell wieder ins Gegenteil und machten es zu einem „nasty intraday reversal“, wie es die Bullen momentan überhaupt nicht gebrauchen können. Das Scheitern eben solcher Befreiungsschläge, ist alles andere als gut für den weiteren Ausblick. Der S&P scheiterte genau an der 200 Tagelinie @2.080 und kämpft nun mit der wichtigen 50 Tageline knapp über der 2.040. Die Aufwärtstrendlinie, gezogen durch die Tiefs im September und November, wurde gestern nach unten durchbrochen. Unterm Strich verlor der S&P zwar „nur“ 15 Punkte. Vom Hoch auf das Tief war der „Swing“ aber beachtliche 40 Punkte. Der diesjährige Outperformer NASDAQ, gab am stärksten nach und handelt bereits unter 50 und 200 Tagelinie. Bei den Einzeltiteln underperformten die Lieblinge Amazon, Microsoft, Apple und Facebook.
  • Die Preisschwankungen am Devisenmarkt waren fast noch interessanter. EUR/USD handelte wieder über 1,1000, +3,7% in nur fünf Handelstagen. Der Dollar-Index hat jetzt in nur vier Tagen die Gewinne der letzten zweiundzwanzig Handelstage wieder abgegeben. Der japanische Yen, die klassische Carry-Währung, legte gestern deutlich zu,…. oft ein Zeichen für „risk off“. Nach Entlassung des Finanzministers, zerriss es den südafrikanischen Rand (ZAR -5%).
  • Bezeichnend war, dass trotz der $-Schwäche, Öl überhaupt nicht davon profitieren konnte. Das sollte jedem zu denken geben, der momentan über eine taktische Longposition auf den Jahrestiefs nachdenkt.
  • Das Bild bleibt unverändert. Fehlende Markttiefe (breadth), Aufwärtsbewegungen, die von immer und immer weniger Einzelwerten getragen werden, prägen die Technik. Im NYSE Composite hatten wir gestern 337 mehr neue Tiefs bei den Einzelwerten, als Hochs. Das alles sind klassische Anzeichen für eine Top-Bildung am Aktienmarkt.
  • Ramschanleihen mit CCC Rating handeln jetzt in ihrer Rendite (1544bp) über dem Niveau des Jahres 2011, dem Siedepunkt der Euro-Krise, als die Gemeinschaftswährung kurz vor ihrer Auflösung war. Bundesanleihen konnten gestern interessanterweise nicht von ihrem „safe heaven“ Status profitieren und handelten ebenfalls im Preis schwächer.
  • Die Kurse für Glencore Aktien und Anleihen spiegeln wohl am besten die Verwerfungen rund um die China/Rohstoff-Story wider. Die Ausfallversicherung (CDS) auf den Rohstoffgiganten steigt nun wieder stark. Wir befinden uns mit 900bp auf einem Allzeithoch. Die Euroanleihen verloren gestern 2 bis 3 Punkte im Kurs! Die Aktie wurde in der Nacht in Hongkong vom Handel ausgesetzt. Das Unternehmen hat für heute eine Pressekonferenz angesetzt. (UBS)
  • Moody’s droht Brasilien derweil mit Herabstufung auf Ramschniveau.
  • Mir sticht der „Spike“ des Libor-Satzes ins Auge. Der Anstieg ist ähnlich wie der des Jahres 2010 (kurz vor dem Flash-Crash im Mai) und 2011 (€-Krise). Was ist da los???

Libor

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