• Nein, es war nicht, wie einige schreiben, der positive Ausblick Yellen‘s auf die Konjunktur, der die Aktien antrieb. Es war ihre „dovishe“ Rhetorik, die auch am Dienstag noch nachhallte. Der Dax (+1,65%) holte die Gewinne der Wall Street vom Montag auf. Unterstützung bekamen die Aktienmärkte auch von der erneuten Verteuerung der Ölpreise. Produktionsausfälle in Nigeria und ein schwächerer Dollar trieben hier die Kurse. Einige Zeitungen riefen bereits die „Sommerrallye“ aus. Nach einem starken Start, gaben die US-Indizes im späten Handel allerdings einen Großteil ihrer Kursgewinne wieder ab. Es reichte im Closing nahe der Jahreshochs & wichtigen Widerstandslinien nur für ein kleines Plus (Dow +0.10%, S&P +0,13%). Der techlastige Nasdaq gehörte interessanterweise mal wieder zu den Underperformern (-0,14%) und ist Wasser auf die Mühlen derer die glauben, dass diese Rallye eben nicht weitergehen wird. Wir handelten übrigens auf dem niedrigsten Volumen des Jahres. Ins Auge stach auch, dass der VIX um 1% stieg, trotz steigender Aktien.
  • An manchen Tagen kann man sich eine detaillierte Analyse des Geschehens schlichtweg sparen. Gestern war ein solcher Tag und deshalb lasse ich es. Die Zentralbanken haben mir ihrem Verbal-Diarrhoe die Investoren & Sparer derart verunsichert, dass ein funktionierender Markt nicht mehr möglich ist. Alle sind orientierungslos und halten sich zurück. Die Märkte werden dadurch immer illiquider und drohen komplett auszudünnen. Es droht ein Anstieg der Vola (s.o.). Es findet durch die QE-Wertpapierkäufe und die künstlich niedrigen Renditen ein „Crowding Out“ von Real Money Investoren statt, der uns noch gehörig um die Ohren fliegen wird. In folgenden Staatsanleihen sahen wir gestern neue 52-Wochentiefs (!!!) in den Renditen: Deutschland, Österreich, Dänemark, Frankreich, Belgien, Südkorea, Australien, Neuseeland und Russland. Ein Händler stellte richtigerweise folgendes fest: „Are yields & USD undervalued & should catch up with stocks, …….or the later must pull back?!?!?” Weiter schrieb er: “Stocks continuing to diverge away from yields & USD to a point that can only be stopped by a shock move in either of the 3.” Dem ist absolut nichts hinzuzufügen. Es stimmt vollkommen!!! Wir werden sehr bald sehen, in welche Richtung sich diese brutale Divergenz entladen wird. Für beide Seiten, Bullen wie Bären, in allen drei Marktsegmenten heißt das ……..ANSCHNALLEN!!!
  • Die japanische Wirtschaft ist zum Jahresstart gewachsen. Das BIP legte in Q1 hochgerechnet um 1,9% zu. Das entsprach den Erwartungen der Analysten.
  • Die chinesischen Exporte dagegen sind wegen der schwachen weltweiten Nachfrage überraschend stark gefallen. Sie gingen im Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,1% zurück (erwartet wurde -3,6%). Die Importe schrumpften ebenfalls, aber weniger stark als erwartet. Sie sanken um -0,4%, erwartet -6,8%. Trotzdem war es der neunzehnte Monat in Folge mit einem Rückgang.
  • Ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum hat die Weltbank in diesem Jahr von zuletzt 2,9% auf 2,4% nach unten revidiert.
  • Die Sozialistin Hillary Clinton hat sich zur Siegerin der Vorwahlen der Demokratischen Partei erklärt. Auf dem Parteitag im Juli wird sie nach den Ergebnissen der letzten Abstimmungsrunde wohl tatsächlich als Kandidatin gekürt werden. Erstmals in der Geschichte der USA würde damit eine große Partei eine Frau in das Rennen schicken.

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