• Der Tag an der Wall Street startete ähnlich lustlos und ruhig wie am Mittwoch. Im Laufe des Nachmittags folgte dann allerdings eine unerklärliche Rallye, die den S&P auf die 1.951 hob. Der Index handelt nun erstmals in 2016 über seiner (sinkenden) 50 Tagelinie. So stark mein Drang auch sein mag, für jeden Tick im Index eine Erklärung zu finden, ich möchte es heute garnicht erst versuchen. Es wären, was den gestrigen Tag betrifft, lediglich Vermutungen, nein……Ausreden. Interessant fand ich allerdings die Story des Investment Blogs Zero Hedge, wonach die Rallye zeitgleich mit der Absage der Auktion der 7 jährigen US-Staatsanleihe einsetzte. War das genau so gewollt, fragt sich Tyler.
  • Eigentlich war die Nachrichtenlage am Nachmittag wirklich negativ. Die NY Times brachte einen Bericht über den Merger zwischen Williams Companies und Energy Transfer Equity, der zu scheitern droht. Das Wall Street Journal machte darauf aufmerksam, dass eine Anleiheemission über Goldman zur Finanzierung des Solera Buyouts scheiterte.
  • Real Money Käufe, also Anschlusskäufe, waren auch in dieser Bewegung Mangelware. Treiber waren Glattstellungen auf Shorts und Käufe von Marktteilnehmern, die eher auf kurze Sicht aktiv sind. Man ist sich mehr und mehr einig, dass das fundamentale Umfeld alles andere als rosig ist. „Shorties“ trauen sich allerdings momentan weiterhin nicht aggressiv aus der Deckung. Zu viele wichtige Events stehen auf der Agenda. Heute und morgen das G-20 Meeting, EZB am 10.03, China NPC am 14.03, Bank of Japan am 15.03 und die Fed am 16.03. Insbesondere das EZB-Meeting mit „what ever it takes Draghi“ macht die Bären vorsichtig.
  • Die ölproduzierenden Länder da draussen scheinen sich mittlerweile einiges von Draghi abgeschaut zu haben. Auch hier wird jetzt regelmäßig mit irgendwelchen Kommentaren und Anspielungen in punkto Fördermengen dafür gesorgt, dass unter der Oberfläche ein „bid“ im Ölpreis bestehen bleibt, ohne dann aber tatsächlich etwas Bahnbrechendes geliefert werden muss. Ein Beispiel dafür waren die Schlagzeilen aus Venezuela zu einem angeblichen Meeting im März. Öl +2%.
  • Trotz fester Aktien und guter Konjunkturdaten (Durable Goods), kommt absolut keine nachhaltige Schwäche bei den deutschen und amerikanischen Staatsanleihen auf. Im Gegenteil. In den USA fielen die Renditen der 2yr, 5yr, 10yr und 30yr Bonds um 3bp, 6bp, 4bp und 2bp (stiegen im Kurs). Der Bund Future legte um 16 Ticks zu. Der Bondmarkt traut der Aktienparty weiterhin nicht und liegt damit richtig.

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