• Gestern versuchte sich der Dax in einer Rallye (zwischenzeitlich > +1%), aber die Tageshochs um die 9.500 konnten dabei nicht gehalten werden. Es reichte nur für ein moderates Tagesplus (+0,49%). Die US-Indizes gaben im Laufe des Tages ihre gesamten zwischenzeitlichen Kursgewinne wieder ab. Dank des typischen „VIX-Smash“ ab 15:00 NYer Zeit, wurde im Closing Schlimmers verhindert (S&P -0,09%). Stark fallende Ölnotierungen (mit fast -5%, größter Tagesverlust seit 5 Monaten,….nach Rückgang der Lagerbestände), die Sorge um das Bankensystem in Europa und die Schwäche im Pfund Sterling (GBP/USD kurzer Anstieg über die 1,3000, dann wieder deutlich darunter) waren die Hauptgründe für die angeschlagene Stimmung. Sollte außerdem der heute anstehende US-Arbeitsmarktbericht wieder robuster ausfallen (zuletzt überraschend schwach, ADP & Jobless Claims aber gestern besser als erwartet), könnte das den US-Dollar beflügeln und damit auch die Sorgen um das $-Funding Problem der hiesigen Banken.
  • Bei den Einzeltiteln fielen die beiden aktuellen Sorgenkinder Deutsche Bank und Banca Monte die Paschi auf neue Tiefs. Im CDS-Markt kostet die Absicherung gegen einen Ausfall der Deutschen Bank mittlerweile mehr als während der Lehman-Krise 2008.
  • Alles in allem hielten sich die Indizes an der Wall Street bisher in diesem Jahr deutlich besser als Dax und EuroStoxx. Sollten allerdings im momentanen Umfeld die US-Indizes ebenfalls ins Rutschen kommen, wird es für unsere Märkte ekelhaft. Gestern schrieb ich über die Wichtigkeit der Trendlinie @9.250 im Dax. Wehe wir bekommen einen nachhaltigen Durchbruch. Ein Blick auf den Stock Traders Alamanac zeigt, dass von 1952 bis 2012 in einem amerikanischen Wahljahr das dritte Quartal eines Jahres statistisch gesehen im Dow Jones immer das schwächste war.
  • Gestern senkte die Ratingagentur S&P den Ausblick auf das AAA-Rating Australiens von „stabil“ auf „negativ“. In jüngster Zeit waren viele Kommentare über die angeblichen Vorteile der Niedrigzinsen für die Staatsfinanzen zu lesen. Analysten und Politiker, die diesen Schwachsinn in den Raum stellen, sollten sich langsam die Frage stellen, ob es wirklich langfristig einen positiven Zusammenhang gibt zwischen niedrigeren Renditen und der Kreditqualität der Schuldner. Fitch hat in 2016 bereits 14 Staaten einer Ratingherabstufung unterzogen (zuletzt Großbritannien). Das ist eine Rekordgeschwindigkeit für die Ratingagentur.
  • An zahlreichen Orten in Amerika kam es nach der Tötung eines Schwarzen bei einer Verkehrskontrolle zu Demonstrationen. In Dallas wurden dabei vier Polizisten getötet und zehn verletzt. Aktuell wird von einem anhaltenden Schusswechsel in der Innenstadt berichtet. In Dallas wurde seit 2009 kein Polizist mehr im Einsatz getötet.
  • In Fernost verabschieden sich die Aktienmärkte mit Verlusten ins Wochenende. Shanghai -0,83%, Hongkong -0,95%, Nikkei -0,95%. Gerüchte gehen um, wonach die PBoC heute die Mindestreservesätze senken könnte. GBP/USD 1,2952, USD/JPY 100,4700.

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