Obwohl der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un mit dem gestrigen Raketentest wahrscheinlich sein gesamtes Arsenal verschossen hat, langte das zusammen mit der angekündigten Kapitalerhöhung der Deutschen Bank für einen verschnupften Handelsstart in die neue Woche (Dax -0,57%, EuroStoxx -0,47%). Der geplante Verkauf neuer Aktien liess den Kurs des größten deutschen Geldhauses am Vormittag um fast 8% einbrechen. Die gleichzeitigen Umbaupläne und Kostensenkungen sorgten allerdings dafür, dass die Kursverluste nicht noch schlimmer ausfielen. Der Vorstand versucht die Maßnahmen als Befreiungsschlag zu verkaufen, ähnlich wie bei der letzten Kapitalerhöhung. Seit 2010 hat die Bank mit 30 Mrd. Euro mehr Kapital aufgenommen, als sie wert ist.

Für etwas Aufregung sorgte auch die Ankündigung Alain Juppés, nicht in den französischen Wahlkampf eingreifen zu wollen. Dies erhöht die Siegchancen Le Pens. Der Kurs des EUR/USD rutsche daraufhin unter die 1.0600. Auch gestern wurden Umfragen veröffentlicht, die Le Pen im zweiten Wahlgang als Verliererin sehen. Für die erste Runde am 27. April wird sie mit 27% der Stimmen an erster Stelle prognostiziert. Zwei Wochen später wird dagegen in einem direkten Duell ihre Niederlage erwartet. Wie bereits geschrieben, hat sie meiner Meinung nach durchaus Chancen Präsidentin zu werden, insbesondere wenn sich die Franzosen im zweiten Wahlgang zwischen ihr und Fillion entscheiden müssten. Auch wissen wir, dass nicht nur bis zum 27. April, sondern auch in den zwei Wochen danach noch sehr viel Wahlentscheidendes passieren kann.

Richtig blöd lief es gestern für die vielen Investoren, die auf den SNAP-Zug aufgesprungen sind. Nachdem der Aktienkurs des defizitären Unternehmens am Vormittag noch zum 100-fachen des Jahresumsatzes handelte, kam auf einmal Verkaufsdruck auf. Die Geldkurse verschwanden von den Bildschirmen. Die Aktien verlor 12% und handelt jetzt wieder unter 24$, dem ersten Preis direkt nach dem IPO. Ich frage mich, ob man über den Snap-Irrsinn eines Tages ein Buch schreiben wird.

Interessant war an der Wall Street auch, dass gestern Aktien und Anleihen ähnlich wie am Donnerstag gleichzeitig schwächer handelten. Kein gutes Umfeld in Sachen Portfolio-Diversifizierung. Insbesondere Risk-Parity-Fonds dürfte das nicht gefallen. Auch fällt auf, dass die Aktienindizes (Dow -0,24%, S&P -0,33%) nicht von einem schwächeren Volatilitätsindex profitieren. Dass beides gleichzeitig fällt, ist ungewöhnlich.
Auch der Kurs des Yuan zum Dollar war ein Thema. Die PBoC signalisierte am Wochenende, dass sie weitere Abwertungen der Währung gegen den US-Dollar zulassen werde. Im Fixing wurde der Kurs heute Nacht auf 6,8957 nach 6,8790 festgelegt.

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