• Die Woche und der Monat am Aktienmarkt endeten nach meinem Geschmack. Seit Anfang April hatten die Bullen peu à peu Mut geschöpft und im Zuge dessen bereits euphorisch eine neue Mega-Hausse ausgerufen. Nun droht aber tatsächlich „the big fade“, welcher, wie am Freitag geschrieben, vielleicht das Gesamtjahr 2016 entscheidend prägen könnte. Pünktlich zum Monatsultimo wurde ein Großteil der Gewinne am Aktienmarkt wieder abgegeben. Das Bild in der Technik trübt sich jetzt gefährlich ein. Das schwache Closing am Freitag gepaart mit der Tatsache, dass wir die zwischenzeitlichen Gewinne des abgelaufenen Monats nicht verteidigen geschweige denn ausbauen konnten, ist eine Niederlage für die Bullen. Schauen wir auf die für uns wichtigsten Indizes und Indikatoren. Es ist die Performance auf Tages-, Wochen (wtd)- und Monatsbasis (mtd):

Excel Perf

  • Dieses schwache bzw. enttäuschende Abschneiden der Aktienindizes, gibt den Impuls für den neuen Monat. Vor allem aber gefiel mir am Freitag als Aktienbär der Anstieg im Volatilitätsindex (VIX) um weitere +8% auf 16,5. Trotz aller Manipulationen nach unten, steigt dieses „Angst Barometer“ wieder und signalisiert, dass es nun unangenehm wird. Ebenso gefällt mir, dass der Nasdaq weiterhin die rote Laterne trägt. Die Underperformance der Werte im Technologiesektor wirft kein gutes Licht auf den Gesundheitszustand des Gesamtmarktes. Apple ist bei den Einzeltiteln das wohl beste Beispiel dafür was passiert, wenn der aufgeblähte Techbereich seinen Charme verliert. Seit Mitte April verlor die Lieblingsaktie der Hedge-Funds -16%. Seit den Hochs vor knapp einem Jahr, sind es bereits -30%. Da hilft auch nicht mehr die Aussicht auf höhere Dividenden und auf Pump finanzierte Aktienrückkäufe. Auffällig war außerdem die Tage, dass Aktienindizes überhaupt nicht mehr von den festen Ölpreisen profitieren konnten. In den letzten Monaten war hier die Korrelation oft gleich 1. Beim Goldpreis legten wir auch am Freitag erneut den Turbo ein. Nach einem Anstieg um fast 2% handeln wir jetzt wieder knapp unter den Hochs von Ende Januar. Trotz eines steigenden EUR/USD Wechselkurses, verzeichneten wir auch in Euro gemessen ein neues 7-Wochenhoch. Zu guter Letzt darf natürlich auch ein Blick auf USD/JPY nicht fehlen. Die Stärke des Yen schreit ebenfalls nach „risk off“!!!
  • Der Dax handelt nun wieder unter seiner 200-Tagelinie (10.249) und außerdem unter der 10.100er Gegend. Hier lag das „Break-Out-Level“ vom 18. April. Gleiches passierte im S&P500. Hier fielen wir Ende der Woche ebenfalls in die alte Zone unter der 2.075 zurück. Im Nasdaq riecht es nun stark nach einer Schulter/Kopf/Schulter-Formation. Im USD/JPY droht der Durchbruch der 105,86 nach unten. Es ist das 38% Fibonacci Retracement der Aufwärtsbewegung ausgehend von 2012.
  • In Asien fällt der Nikkei heute um -3,5%. Die Börsen in China, Hongkong, Großbritannien und Russland bleiben aufgrund eines Feiertages geschlossen. Die übrigen Märkte in Fernost handeln schwächer. Die japanische Industrie hat unter dem schweren Erdbeben auf der Kyushu-Insel gelitten. Der Markit/Nikkei Einkaufsmanagerindex für den Sektor fiel auf 48,2 von 49,1. Auch das Wachstumstempo in China hat sich im April verlangsamt. Der dortige Einkaufsmanagerindex sank auf 50,1 von 50,2. Südkorea mit sehr schwachen Zahlen zum Export. Erstmals seit 15 Monaten notiert der US-Dollarindex unter 93. USD/JPY @106,61.

 

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