• Wie schlimm muss es um den Gesundheitszustand des Kapitalmarktes bestellt sein, wie krass muß die Deflation eigentlich wüten, dass wir trotz einer Rallye von 30% (!) im Ölpreis, seit Jahresanfang gemessen immer noch im Minus handeln???
    Gestern ging es denn auch mit den Notierungen des schwarzen Goldes wieder stark nach unten (-6,6%), nachdem sich Gerüchte über eine Russland/OPEC-Einigung zur Drosselung der Fördermengen nicht bewahrheiteten. Klassische „buy the rumour, sell the fact“-Geschichte.
  • Enttäuschende Zahlen aus China und USA drückten auf der einen Seite auf die Stimmung (Rezessionsangst), auf der anderen Seite hofft man gerade deshalb auf mehr Zurückhaltung der Fed in ihrem Zinserhöhungszyklus. Bullen und Bären befinden sich auf aktuellem Marktniveau in einer Art Pattsituation. Die Stimmung ist nicht mehr so negativ wie noch vor zwei Wochen, die Technik auch nicht mehr so stark überverkauft. Beides macht den Markt wieder anfälliger für die Downside. Bären wissen allerdings, dass „Buybacks“ (nach der „earnings season“) und „dovishere“ Zentralbanker (gestern Stanley Fischer) die Aktien auch immer wieder unterstützen. Ich bleibe dabei: Fade any Rally!!!
  • Gold präsentiert sich seit Wochen prächtig. Jetzt beginnt eine spannende Zeit, denn der Januar ist meist ein saisonal guter Monat und liegt nun hinter uns. Die Neujahrsfeiertage in China stehen an und wir steuern langsam aber sicher auf den nächsten Zinserhöhungstermin der Fed zu (März). Sollte sich das Gold in diesem $-starken Umfeld trotzdem weiterhin stabil oder sogar fest präsentieren, wäre das ein sehr gutes Zeichen für die vor uns liegenden Monate.
  • Im Anlauf auf das G-20 Meeting Ende Februar, reden immer mehr Marktteilnehmer über die Möglichkeit, dass die Chinesen eine nächste Runde in der Yuan-Abwertung einläuten könnten. Verwunderlich wäre das nicht. Es wäre die logische Reaktion auf die Schwäche des japanischen Yen nach der BoJ/NIRP-Aktion vom Freitag. In den letzten zwei Wochen stieg der USD gegen den Yen von 116,90 auf 121,00. Das dürfte den Chinesen im Peg gegen den USD nicht entgangen sein. Eine starke Abwertung des Yuan könnte erneut Turbulenzen an den Kapitalmärkten zur Folge haben.
  • Märkte in der Nacht: Die Zentralbanken in Australien und Indien halten die Füsse still. Die Aktienmärkte in Fernost mit Ausnahme des Shanghai Composite meist schwächer: Shanghai +2,3%, Hongkong -0,43%, Nikkei -0,64%, Australien -1%, Korea -0,95%, Indien +0,2%. Öl -0,8%, EUR/USD stabil at 1,0900.

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