• Es geht weiter wie gehabt. Der Dax steigt im Anlauf auf die EZB-Entscheidung am Donnerstag, während die Luft für US-Indizes immer dünner zu werden scheint. Der S&P handelte gestern für die meiste Zeit unverändert, gab dann aber in der letzten Handelsstunde nach (-9 Punkte). Es war ein ruhiger Tag. Die Ausläufer des Thanksgiving-Festes waren eindeutig noch zu spüren. Viele Marktteilnehmer nahmen auch den Montag frei. Der Handel war aufgrund fehlender Liquidität & Volumen dünn, es gab kaum marktbewegende Nachrichten. Von der oft typischen Bilanzkosmetik zum Monatsende (window dressing), war nichts zu spüren.
  • Im November trat der S&P somit insgesamt gesehen auf der Stelle (QTD +8,5%, YTD flat). Im S&P Future durchbrachen wir gestern die Unterstützung bei 2.083, eine Marke, welche die ganze letzte Woche gut gehalten hat. Das könnte ein kurzfristiges Verkaufssignal mit Kursziel 2.065 bedeuten. Nach der ausgebliebenen Thanksgiving-Rally hoffen nun Marktteilnehmer auf die nächste „Saisonalität“. Die Woche nach dem amerikanischen Erntedankfest war die letzten sechs Jahre nämlich meist eine gute Periode, bis auf 2013 mit -0,04%.
  • In USD gemessen, zählten Gold und Öl zu den größten Verlierer im November. Dank Draghi verlor aber auch der Euro ca. 4% (Gold in Euro deshalb wesentlich stabiler). US-Unternehmensanleihen kannten im abgelaufenen Monat im Preis ebenfalls nur eine Richtung, talwärts. Zusammen mit Kupfer handelt es sich dabei weiterhin um die wichtigste und gefährlichste Divergenz relativ zum S&P.
  • Seit Mitte der letzten Woche wurde nach längerer Zeit in unserem TriStone Fonds-Engagement ein Long-Signal im Dax und EuroStoxx ausgelöst und somit Longpositionen implementiert. Alle drei Teilkomponenten, Bund, Dax und EuroStoxx setzen momentan also wieder auf steigende Kurse.
  • Den Rest der Woche wird es nicht so ruhig bleiben wie gestern. Heute stehen weltweit PMI Daten (Einkaufsmanager Indizes) und der US-ISM an. Yellen hält am Mittwoch und Donnerstag Reden. Ebenfalls am Donnerstag findet die mit Spannung erwartete aber wohl komplett eingepreiste EZB-Sitzung statt (Achtung, Enttäuschungspotential). Am Freitag tagt die OPEC und der amerikanische Arbeitsmarktbericht wird veröffentlicht. Hier sind nicht nur die Payrolls spannend, sondern auch die Lohnkomponente mit möglichen Rückschlüssen auf die Inflationsdynamik.
  • Die beiden PMIs in China wurden bereits heute Nacht veröffentlicht und gehen diametral auseinander (der eine besser, der andere schlechter als erwartet). Da beide Werte aber unter der kritischen 50er Marke liegen, deuten sie weiterhin auf einen Abwärtstrend der Industrie hin. Der von der offiziellen Statistikbehörde veröffentlichte PMI sank im November überraschend auf 49,6 Punkte und damit zum vierten Mal hintereinander. Der PMI von Markit/Caixin stieg auf 48,6.
    Der IMF nimmt den Renimbi wie erwartet in den SDR-Korb auf und macht ihn damit zur fünften Weltwährung. Wird China die Währung jetzt nochmal abwerten wie im August???
  • Linde: Nachbörsliche Warnung. Der Konzern blickt pessimistischer in die Zukunft. 2017 werde das operative Ergebnis statt der bisher angestrebten 4,5 bis 4,7 Mrd. nur bei 4,2 bis 4,5 Mrd, liegen, teilte der Konzern am Montagabend mit. Das Ziel für die Kenngröße ROCE senkte Linde von 11% bis 12% auf 9% bis 10%. Nachbörslich fiel die Aktie um 2%.
  • VW: Das US-Justizministerium und Volkswagen wollen die Klagen gegen den Konzern zur Vereinfachung der Verfahren in Detroit bündeln. Gerichtsakten zufolge wird sich am Donnerstag ein Justizgremium in New Orleans mit der Frage beschäftigen, ob und wie mehr als 350 Prozesse zusammengefasst werden sollen.

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