• An den europäischen Börsen war es ein erschreckend schwacher Tag. Insbesondere Autowerte, aber auch Tech-Namen, Telekomaktien und Banken standen auf der Verkaufsliste. Autohersteller bleiben aus Sorgen über Absatzzahlen gerade weltweit unter Druck. Bei den Banken ist es die Sorge um faule Kredite auf den Büchern. Der Subindex für europäische Bankenwerte (SX7P) nähert sich den Tiefständen der 2011/12 Eurozonen-Krise.
  • Etwas anders sah es an der Wall Street aus. Dank einer guten Performance von Facebook, Microsoft, Google und Amazon, konnte der S&P-Index im Plus schliessen (Amazon nach den Geschäftszahlen, nachbörslich allerdings -12%). Gerüchte über einen Deal zwischen Russland und OPEC in Sachen Förderquoten, verhalfen dem Ölpreis zu einem ordentlichen Plus. Auch Energy-Stocks und US-Banken zogen deshalb mit. Bullen hoffen ausserdem, dass das „buy back“-Spiel der US-Unternehmen nach der „earnings season“ bald wieder aufgenommen wird (auf Pump eigene Aktien zurückzukaufen). Ich bleibe dabei, der „bounce“, der Mittwoch letzter Woche anfing, kann noch etwas weiter gehen. In die Marktstärke hinein zu verkaufen, bleibt aber der richtige Ansatz.
  • In der Nacht schickt die Bank of Japan mit Ankündigung Negativzinsen den Yen auf Talfahrt (USD/JPY steigt von 118,50 auf >120,00). Der Nikkei legt eine Achterbahnfahrt hin. Zunächst +3,5%, dann die Kehrtwende von 1000 Punkten auf -1% als Zweifel über die Effektivität dieses Schrittes aufkamen. Zum Schluss dann wieder mit 2,8% im Plus. Japanische Staatsanleihen fallen in der Rendite auf Rekordtiefs (10yr 0,11%, 7yr neg.). Der Tod auf Raten dieser so stolzen Kultur geht also weiter. Diese Vorgehensweise wird nun natürlich auch Spekulationen bezüglich der EZB beflügeln.

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