• Die meisten Börsen in Europa blieben am Ostermontag geschlossen. In den USA fand der Handel statt. Es blieb allerdings sehr ruhig mit nur geringen Umsätzen. Die Aktienindizes traten praktisch auf der Stelle. Für die größte Schlagzeile sorgte die aggressiv nach unten revidierte BIP-Prognose der Atlanta-Fed. Sie sieht für Q1 nur noch ein Wachstum in den USA von +0,6% nach dem sie zuvor offiziell noch mit +1,4% rechnete.
  • Eine Entscheidung darüber, wie die Reise in den Risikoanlagen auf Sicht der nächsten 24 Monate weitergeht, wird sich nun entscheiden. Die Aktienindizes hier und jenseits des Atlantiks zeigen seit Tagen eindeutig Ermüdungserscheinungen. Es geht einfach nicht weiter nach oben. Trotz mehrerer Versuche, schaffte der Dax keinen Tages-, geschweige denn Wochenschluss deutlich über der 10.000er Marke. Solange dies nicht gelingt, drohen jetzt wieder Kursverluste. An den Wochenkerzen ist klar zu sehen, dass die Luft für den Dax in der aktuellen Handelsspanne zwischen 9.750 und 10.100 immer dünner wird. Das Momentum nach oben fehlt komplett, es gibt keine Anschlusskäufe, viele „Shorties“ sind in den Markt gespült worden und wir sind zudem in der Stochastik stark überkauft. Die Wall Street hielt sich zwar bisher wacker, trotzdem sieht es hier insgesamt auch nicht viel besser aus. Erstmals seit Mitte Februar beendeten wir wieder eine Handelswoche im Minus. Wie Dax und EuroStoxx, hat auch der S&P-Index in den letzten Tagen die kurzfristige Aufwärtstrendlinie nach unten durchbrochen (ausgehend von den Feb. Tiefs). Erstmals seit Mitte Februar, handeln wir außerdem wieder unter der 10 Tagelinie. Das mittel- und langfristige Bild in der Technik hat sich trotz der starken Feb-März-Rallye nicht geändert. Wir scheiterten im Dow und S&P an der Abwärtstrendlinie gezogen durch die Hochs im Herbst 2015. Auch befinden wir uns jetzt genau auf der Linie die über den S&P gezogen seit 2014 eine Glocke bildet und auf langfristiges Top hindeutet.
  • Die Erholung des Ölpreises seit Mitte Februar war ein wesentlicher Faktor dafür, dass sich auch die Aktienmärkte von ihren Jahrestiefs deutlich erholen konnten. Das fundamentale Bild für das schwarze Gold bleibt schwach. Alleine die Hoffnung auf ein Einfrieren der Fördermengen reicht jetzt nicht mehr aus, um den Preis je Barrel für die Sorte WTI nachhaltig über die wichtige 40$ Marke zu hieven. An den Terminmärkten wurden laut der Commerzbank „zuletzt rekordhohe Netto-Long-Positionen“ aufgebaut. Dieser Optimismus unter den Marktteilnehmern macht uns jetzt wieder anfällig für eine Preiskorrektur. Ähnlich wie die Commerzbank, stuft auch die IEA das anstehende Treffen in Doha als „sinnlos“ ein. Die Analysten der UBS gaben am Freitag bekannt, dass sie im zweiten Quartal mit Rückgang auf 30$ rechnen.
  • Die offizielle Arbeitslosenquote in den USA liegt bei 4,9%, die Fed Funds Rate bei 0,37%. Als wir letztmalig eine solch niedrige Arbeitslosenquote in den USA hatten (2007), lag der Leitzins bei 4,5%!!! Was ist diesmal anders??? Klar, wir wissen es!!! Der Verschuldungsgrad der öffentlichen und privaten Hand ist dank der Politik des billigen Geldes seither stark gestiegen und macht ein aggressives Drehen an der Zinsschraube jetzt fast unmöglich. Trotz drohender Marktturbulenzen, wird sich die Fed aber weiterhin an einer Normalisierung ihrer Geldpolitk versuchen. Mit Spannung wird deshalb natürlich die heutige Rede von Janet Yellen erwartet. In der letzten Woche präsentierten sich einige Fed-Mitglieder „hawkish“ und man wird sehen, ob die Fed-Chefin sich ähnlich zeigt. Der Markt rechnet eher mit einer „dovishen“ Yellen, so wie auf der Pressekonferenz am 13. März. Enttäuschungspotential ist also gegeben.
  • VW Aktionäre müssen angesichts drohender Milliardenstrafen einen Totalausfall bei der Dividende fürchten. Es stehe nicht eindeutig fest, „aber es gibt keinen Hinweis, dass es auch nur Hoffnung auf einen Cent gibt“, sagte ein Aufsichtsratsmitglied der DPA. Von Bloomberg befragte Analysten hatten zuletzt im Schnitt mit knapp 1,50 Euro pro Vorzugsaktie und rund 50 Cent je Stammaktie gerechnet.
  • RWE stellt die rund 60.000 Beschäftigten auf weiteren Stellenabbau ein. „unsere bisherigen mittelfristigen Planungen sehen bis Ende 2018 einen Abbau um etwa 2.000 Arbeitsplätze vor, unter anderem auch durch natürliche Fluktuation“, sagte Personalvorstand Tigges der WAZ am Samstag. Innerhalb der vergangenen drei Jahre hat RWE bereits rund 10.000 Arbeitsplätze verloren.

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