• Gestern handelte die Wall Street als ob die Fed heute Abend QE 4 bekanntgeben würde. Wissen da einige auserwählte Marktteilnehmer etwa schon mehr als wir???
  • „Hoffnung“ ist der wohl schlechteste Investmentansatz in unserer Branche. Da diese aber bekanntlich „zuletzt stirbt“, bleibt sie denn auch der letzte Strohhalm für Aktienbullen in einem wahrlich gestressten Markt. Die Hoffnung auf eine Drosslung der Ölfördermengen zusammen mit der Hoffnung, dass die Fed in ihrem Zinserhöhungszyklus zurückrudern wird, war der Nährboden der gestrigen Rallye (Öl +4%, S&P +1,41%). Dazu gesellten sich einige Unternehmensdaten die „better than feared“ ausfielen.
  • In der Tat, war die Rallye ausgehend von den vorbörslichen Tagestiefs in den Aktien-Futures sehr ordentlich (S&P +40 Punkte vom Tief auf das Hoch). Sehr schnell wurde die Sorge um China abgestreift, obwohl der Shanghai Composite seit seinen Sommerhochs nun sage und schreibe 50% verloren hat. Für kurzfristig orientierte Marktteilnehmer sieht es nun so aus, als ob der letztwöchige Squeeze doch noch einige Prozentpunkte Potenzial nach oben hat. Könnte sein! Wichtig im S&P Index ist dabei das Hoch vom Freitag @1.910. Die Kursverluste vom Montag konnten gestern aber nicht komplett aufgeholt werden. Es bleibt für mich bestenfalls eine Rallye auf Zeit. 1.950 ist die Marke, ab der diese Bewegung spätestens auslaufen wird.
  • Nach seinem Durchbruch der 100 Tagelinie vor ein paar Tagen, bleibt Gold gefragt und geniesst nun auch in der Technik seit langem mal wieder positive Impulse.
  • In der Nacht fielen die Gewinne in der chinesischen Industrie zum siebten Mal hintereinander (-4,7% y-o-y, zuvor -1,4%). Der Shanghai Composite präsentiert sich schwächer, konnte sich aber aufgrund einer Rallye kurz vor Schluss deutlich von seinen Tagestiefs lösen (zwischenzeitlich -2,5%). Wer da wohl wieder geholfen hat??? Der übrigen Märkte in Fernost präsentieren sich freundlich.
  • Apple könnte mit seinen Barreserven zwar alle Basketballmannschaften in der amerikanischen Profiliga NBA gleichzeitig kaufen, trotzdem bekommt die Erfolgsstory immer mehr Kratzer. Im laufenden Quartal muss der Technologieriese erstmals seit 13 Jahren einen Umsatzrückgang hinnehmen. Zu Q4: Mit 74,8 Millionen verkauften iPhones wurde nur ein Plus von 0,4 Prozent erzielt (zudem schwächer als erwartet). Umsatz und Gewinn kletterten dagegen auf Rekordmarken. Apple droht aber das gleiche Schicksal wie vielen der Tech-Kollegen zuvor. Wehe „gut“ ist nicht mehr „gut genug“, dann fallen ehemalige Börsenlieblinge und „core holdings“ in der Gunst der Anleger. Siehe dazu Kommentar vom 04. Januar.

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