• Feiertagsbedingt (Thanksgiving in den USA) ging es gestern an den europäischen Märkten extrem ruhig zu. Dax & Co. konnten dabei leicht zulegen. Es standen keine nennenswerten Datenveröffentlichungen auf der Agenda. Da am heutigen Freitag lediglich ein verkürzter Handel in den USA stattfindet, wird es wohl auch zum Wochenschluss recht unspektakulär bleiben. Einzig die Kämpfe unter den Black Friday Shoppern, dürften interessant werden.
  • Höchst verwunderlich ist, was man momentan am Anleihemarkt noch immer beobachten kann. Trotz der zuletzt massiven Kursverluste in diesem Marktsegment, scheinen einige Konsortialbanken und Emittenten die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt zu haben. Bei den Neuemissionen versuchen sie trotz eines sich abzeichnenden Bärenmarktes, noch immer dass Allerletzte beim Pricing der Papiere rauszuholen. Wie bei einer Zitrone, die man bis zum allerletzten Tropfen ausquetscht.
    Ein schönes Beispiel war die Neuemission der ASML Holding am Dienstag. Rating: Baa1/BBB+, Laufzeit 10,5 Jahre. Die Papiere wurden mit „Spread Talk von MS+120bps area“ angeboten (MS = Mid Swaps). Aufgrund der relativen Attraktivität, beschäftigten sich die Investoren mit der Neuemission und die ersten Orders kamen mit gutem Volumen rein. Um 12:23 dann ein Update, bei dem in Punkto Rendite nur noch von „Guidance MS+100-105“ die Rede war. Das war heftig, denn damit hatte sich der „Pick Up“ über vergleichbare, ausstehende Anleihen schon in Luft aufgelöst. Die meisten Investoren blieben aber mit ihren Zeichnungen drin, da sie davon ausgingen, dass zumindest noch +100bp in der Rendite draufstehen würde. Schliesslich schlossen die Orderbücher ja in 17 Minuten. Um 12:40 hiess es „books closed“. Irgendwann danach kam dann die Message: „Finanal Guidance MS+95“. Dieses Vorgehen ist ein Frechheit! Mehr noch. Gestern handelte die Anleihe dann im Sekundärmarkt bei +102bp, da wo sie auch hingehört. Investoren lagen also bereits nach einem Tag hinten. Ähnlich lief es bei der neuen Adecco Anleihe. Von Ankündigung bis Pricing, schrumpfte der Spread von ursprünglich MS+85bp auf +70/75 und letztlich +65bp. Liebe Konsortialbanken & Unternehmen, fordert euer Glück nicht heraus!!!
  • In der Nacht haben die Chinesen erneut den Yuan im Fixing gegen den US-Dollar abgewertet (6,9168 vs. 6,9085). Das ist das niedrigste Niveau gegen den Greenback seit mehr als acht Jahren. Gold im asiatischen Handel erneut schwach. Nikkei und Shanghai treten auf der Stelle.

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