• Was früher viele Tage oder gar Wochen dauerte, braucht jetzt nur noch drei Stunden. Trotz des wohl koordiniertesten Terroranschlags seit dem 11. September, mit maximal „erhoffter“ Wirkung auf Infrastruktur, Wirtschaft und Politik, erholten sich Aktienindizes sehr schnell von ihren anfänglichen Verlusten. Wir reden wohl gemerkt nicht von einem Terroranschlag in Bagdad, sondern in der „Hauptstadt“ Europas. Während sich viele Menschen besorgt fragen, was da in Zukunft wohl noch so alles auf uns zukommt, schütteln die Märkte das alles nach einer kurzen Reaktion komplett wieder ab. Die US-Indizes handelten dann zur Eröffnung, als ob überhaupt nichts passiert wäre! Der „Angst-Barometer“ VIX rutschte sogar ins Minus!!! Diese Sorglosigkeit ist schon erstaunlich, nein entsetzlich. Als Reaktion auf den VIX @14 schrieb ein Analyst: „The only thing we have to fear is no fear whatsoever.“ Stimmt!!!
  • Es ist pervers, was ein Markt so alles ignoriert, wenn er die Zentralbanken als „lender of last resort“ immer auf seiner Seite zu haben glaubt. Ein Händler aus New York schrieb vollkommen treffend: „This isn’t the markets our fathers used to trade.“ Darauf antwortete ihm ein Mitstreiter: „It isn’t even the markets we used to trade.“ Einige meiner treuen Leser und Ex-Kollegen würden das mit Sicherheit genau so unterschreiben. Ich jedenfalls tue es.
  • Hunderttausende von Menschen betreten an einem jeden Tag überall in Europa Großflughäfen mit ihren Gepäckstücken. Nach dem Check-In werden diese gescannt. Vorher, ist das unmöglich!!! Es ist erschreckend, wie verletzlich und hilflos wir sind. Es ist so einfach für Terroristen, uns ins Mark zu treffen. Ich persönlich akzeptiere bei der Beschreibung solcher Attentäter jedenfalls nicht mehr Beschwichtigungen wie „Einzeltäter“, „einsame Wölfe“ oder „selbstradikalisierte Individuen“ Dafür sind es bereits zu viele dieser Extremisten im Herzen Europas. Mit Blick auf unsere Kinder und ihrer Zukunft akzeptiere ich ebensowenig, dass dies „The New Normal“ sein soll.
  • Unsere Politikerkaste wird dies jedenfalls erneut zum Anlass nehmen, unsere (!!!) persönlichen Freiheitsrechte weiter zu beschneiden, anstatt die tatsächlichen Ursachen der obigen Entwicklung anzugehen. Wenige Stunden nach den Anschlägen von Paris, wurden Maßnahmen gegen den privaten Waffenbesitz (rechtschaffener Bürger) und Bitcoin angekündigt. Was wird es diesmal sein?
  • Der Dax testete gestern kurz nach den Anschlägen die wichtige Unterstützungszone um die 9.750. Ähnlich wie am Donnerstag vergangener Woche, sollte sie auch diesmal halten. Somit bleiben wir weiterhin im Niemandsland stecken. Es ist die Zone zwischen 9.750 und 10.100. Solange wir keinen nachhaltigen Ausbruch nach oben oder unten bekommen, bleibt es bei der kurzfristigen Pattsituation zwischen Bullen und Bären.
  • Auch die Ölnotierungen hängen knapp über der 40 Dollar im Niemandsland herum und warten auf den nächsten Impuls. Viele Shorts sind eingedeckt worden. Jetzt geht es nicht mehr weiter nach oben. Die Hoffnung der Bullen liegt auf dem OPEC/Non-OPEC Treffen in Doha am 17.04, auf dem man sich ein Einfrieren der Förderquoten (auf Rekordniveau!!!) erhofft. Ähnlich wie der Iran, so wurde gestern gemeldet, möchte sich Libyen nicht an dieser Maßnahme beteiligen. Die API-Lagerbestände fielen nachbörslich deutlich höher als erwartet aus (8,8 Mio. vs 3,0 Mio erw.). Gestern berichtete die Financial Times, dass die 300 größten Firmen im globalen Öl- und Gasgeschäft seit Mitte 2014 rund 2,3 Billionen US-Dollar an Börsenwert verloren haben.
  • VW ist wegen des Abgasskandals von einem weiteren US-Bundesstaat verklagt worden. Der Staatsanwalt von Kentucky warf dem Wolfsburger Konzern sowie den Töchtern Porsche und Audi am Dienstag vor, gegen Umweltgesetze verstoßen zu haben. VW müsse zur Verantwortung gezogen werden, sagte Generalbundesanwalt Andy Beshear. Wegen des Skandals ist VW bereits von New Jersey, Texas, West Virginia und New Mexico sowie von der Bundesregierung verklagt worden (Reuters).
  • Bei den Primaries konnte Donald Trump in der Nacht auch Arizona für sich entscheiden.

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