- Nachdem die Käufe von Staatsanleihen nichts brachten, um die Inflation in der Eurozone anzukurbeln, beschloss die EZB den Kauf von Unternehmensanleihen. Damals schrieb ich, dass schon der Markt für Staatsanleihen irgendwann auszutrocknen droht, aber dass der Markt für Unternehmensanleihen für eine solche Maßnahme gänzlich ungeeignet ist. Mehr noch, es wird den Markt für Unternehmensanleihen auf Sicht zerstören. Nachdem nun auch diese Maßnahme, und das wussten wir Anhänger der „Österreichischen Schule“ schon vorher, auch nicht von Erfolg gekrönt ist, mehreren sich die Spekulationen darüber, dass die EZB nun bald den Entschluss fassen wird, Aktien zu kaufen. Merken Sie was? Wir nähern uns in Siebenmeilenstiefeln der Planwirtschaft und damit dem totalitären Sozialismus.
Scherzhaft schrieb ich vor ein paar Monaten, dass wir doch einfach die Zentralbanken die Schlusskurse am Aktienmarkt allabendlich bestimmen lassen sollten. Wir könnten uns dann einfach tagsüber an den Strand legen und entspannen. Weit davon entfernt, sind wir wohl tatsächlich nicht mehr. - Es war gestern insgesamt ein ruhiger Tag mit sehr dünnen Umsätzen. Der Dax versuchte sich in einem Befreiungsschlag nach oben und legte zwischenzeitlich fast 1% zu. Doch die 10.630er Gegend, ehemalige Schlüsselunterstützung, jetzt erster richtiger Widerstand, erwies sich als zu stark. In Richtung Closing, bröckelten die Kurse. Wichtig wird nun sein, ob der seit dem Brexit-Votum gültige Aufwärtstrend hält, oder zeitnah nach unten durchbrochen wird. Die Trendlinie liegt bei 10.550.
Der starke Euro droht nun langsam aber sicher wieder zum Problem für deutsche Exporte zu werden, so die aufkommende Sorge. Kein Wunder, dass der Dax momentan angeschlagen wirkt. - Somit empfiehlt sich ein Blick auf die Technik im EUR/USD. Hier versuchte sich das Währungspaar jüngst an der Widerstandslinie (2014 bis 2016) @1,1270. In den letzten Tagen gelang der Durchbruch nach oben. Gestern testeten wir die 1,1347, ein 61,8% Fib Retracement. Danach erwartet uns das Hoch vom 24. Juni @1,1429, gefolgt von den April Hochs @1,1465/95. Nimmt EUR/USD diese Hürden, dürften weitere Kursgewinne im Dax sehr schwer werden.
- Japan: Laut dem heute Nacht veröffentlichten Tankan-Bericht, macht unter anderem der starke Yen vielen Firmen zu schaffen. Die Stimmung verbesserte sich zwar im Dienstleistungssektor, aber nicht bei den Industriebetrieben. Im Verarbeitenden Gewerbe sank die Stimmung auf das tiefste Niveau seit 2013.
Die asiatischen Aktienmärkte präsentieren sich kurz vor dem Wochenende uneinheitlich.