- Den ganzen Tag wartete man gespannt auf die für den Abend angekündigte Pressekonferenz Trump’s und erhoffte sich davon mehr Klarheit über seine Pläne für Amerika. Sein Motto lautet ja bekanntlich „Make America Great Again.“
Im Anlauf auf „Trumpnado“ traute sich der Dax denn auch aus der Deckung, verzeichnete ein neues Jahreshoch (11.694) und konnte bis zum Closing immerhin um +0,54% zulegen. - Klar machte der zukünftige Präsident, dass er das Land wie ein Geschäftsmann führen werde. Insgeheim hatte der Markt sich aber natürlich unter anderem Details zu dem avisierten Fiskalpaket gewünscht. Diese aber blieb Trump schuldig. Kommentare zu „Fake News“, Einfuhrzölle (sollen kommen für Firmen, die den Sitz ins Ausland verlegen) und der Handhabung seiner eigenen Firmen, reichten den erwartungsvollen Marktteilnehmern nicht. Mehr noch, er kritisierte die Pharmaindustrie und ihre Preissteigerungen scharf („they are getting away with murder“) und verkündete Kostensenkungen beim F-35 Kampfflugzeug. Das Highlight war das Abkanzeln eines CNN-Reporters mit den Worten: „Your organisation is terrible. You are fake news.“ Man kann Trump lieben, oder hassen, endlich aber demaskiert ein angehender US-Präsident die MSM als das was sie ist.
- So wunderte es denn auch nicht, dass ohne Konkretes zum Fiskalpaket sich zunächst einmal Enttäuschung breit machte. Die Aktienindizes gaben nach. Insbesondere Einzeltitel aus dem Pharma- und Rüstungssektor liessen Federn. Dow Jones, S&P und Nasdaq rutschen ins Minus. Nachbörslich drohte der Dax einen Großteil seiner Gewinne wieder abzugeben. Dank einer Rallye kurz vor Handelsschluss (Vix nach unten geprügelt), kam es dann doch noch zu einem versöhnlichen Ende (Dow +0,54%, S&P +0,28%, Nasdaq +0,21% und neues Rekordhoch).
Der Euro, im Anlauf auf die Pressekonferenz schwach gegen den Greenback (EUR/USD Tief @1,0454), legte danach kräftig zu (>1,0600). Wir werden jetzt sehen, ob Dollar-Bullen die Gegenbewegung ausnutzen, um ihre Positionen aufzustocken, oder ob es zu Auflösungen des „Trump-Trades“ kommt. In Asien legt heute morgen der Yen gegen den US-Dollar weiter zu. Der Nikkei handelt entsprechend im Minus (aktuell -1,08%). EUR/USD 1,0608. Gold kratzt endlich wieder an der 1.200$.