Trotz der positiven US-Vorgaben vom Freitag, starteten Dax & EuroStoxx die neue Woche schwach auf der Brust. Es war insgesamt ein lustloser Handel. Vor allem Bankaktien verloren an Boden nachdem bekannt wurde, dass eine US-Kanzlei Schadensersatzklagen wegen zu hoher EC-Karten Gebühren vorbereite. Auch die flachere Zinsstrukturkurve belastete die Kurse der Finanzhäuser. Mit Lufthansa (-5,76%) und Fresenius Medical Care (-6,81%) ging es noch deutlicher talwärts. Insgesamt hielt sich das Minus im Dax in Grenzen (-0,30%). Wichtig für das kurzfristige Sentiment wird sein, dass wir den Bereich um 11.520 in den nächsten Tagen halten. Seit dem Jahreswechsel hat der Dax in jede Marktschwäche hier gute Unterstützung erfahren. An der Wall Street schlossen Dow Jones (-0,38%) und S&P (-0,35%) ebenfalls leicht im Minus. Der techlastige NASDAQ konnte dagegen um +0,19% zulegen.
Die größten Bewegungen gab es mal wieder am Devisenmarkt. Das britische Pfund („Hard Brexit“) gab deutlich nach, die türkische Landeswährung fiel auf ein Allzeittief (-2% vs USD). Den zweiten Tag in Folge wertete der chinesische Yuan ab. Die Bären scheinen sich von dem letztwöchigen Short-Squeeze erholt zu haben und trauen sich wieder aus der Deckung.
Hauptfokus in dieser Woche liegt auf der Pressekonferenz Donald Trump’s am Mittwoch, auf der neue Details zu seinen politischen Plänen mitgeteilt werden dürften. Am 20. Januar wird er dann vereidigt. Des Weiteren werden sich eine Reihe von Fed-Mitgliedern zur amerikanischen Geldpolitik äussern. Am Donnerstag melden sich Harker, Evens, Bullard und Kaplan zu Wort. Fed-Chefin Yellen ist am Freitag dran. Das, zusammen mit der gestiegenen Lohnkomponente im US-Arbeitsmarktbericht, höherer Inflation in der Eurozone (beides letzte Woche) und der durationslastigen Flut an Neuemissionen, dürften die Zinsmärkte auch diese Woche auf Trab halten.
Trotzdem versuchte sich der Bund Future gestern zunächst einmal in einer Gegenbewegung nach oben und konnte diesmal sogar einen Großteil der Gewinne verteidigen.
Am Freitag könnte die Ratingagentur DBRS eine Herabstufung Italiens ankündigen. Es ist die letzte der vier großen Ratingagenturen, die Italien noch mit einem „A“ bewerten. Im August wurde der Ausblick auf „negative watch“ gesetzt. Für die tatsächliche Rating-Entscheidung wollte man sich dann Zeit bis nach dem Referendum lassen. Damals kündigte die italienische Regierung an, juristische Schritte gegen die Ratingagentur prüfen zu wollen. Natürlich hätte eine Herabstufung negative Auswirkungen für die angeschlagenen heimischen Banken. Italienische Staatsanleihen (BTPs) wurden bislang bei der EZB fast ohne Abschlag als Sicherheit für Kredite an Banken akzeptiert. Eben das würde sich ändern.
Asien präsentiert sich heute Morgen uneinheitlich. Der schwächere Dollar unterstützt die Emerging Markets. Ein schwächerer Ölpreis und der festere Yen belasten dagegen die Aktienindizes in Japan.