Dank einer starken Performance am Freitag (Dax +1,36%, EuroStoxx +1,41%, S&P +0,86%, Dow +1,04%) schafften die großen Aktienindizes auf Wochenbasis ein kleines Plus. Starke Payrolls (+255T neu geschaffene Stellen vs. 180T erwartet) waren der Katalysator für die Rallye kurz vor dem Wochenende. Der besser als erwartete Arbeitsmarktbericht sorgt für Spekulationen darüber, dass die Fed nicht vielleicht doch noch in diesem Jahr ein- oder zweimal an der Zinsschraube drehen könnte. Die vom Markt implizierten Wahrscheinlichkeiten einer Zinserhöhung änderten sich sofort. Für das September-Meeting von 16% auf 26%, November von 18% auf 26%, Dezember von 36% auf 47%. Schon am Donnerstag äußerte sich Patrick Harker, Präsident der Philli-Fed sehr hawkish. Er sagte, er könne sich in 2016 noch 2 bis 3 „hikes“ vorstellen und bezeichnete die Entwicklung am Arbeitsmarkt äußerst dynamisch.
Nun, Bundesanleihen, Treauries, Gold (-1,65%), Silber (-3,1%) und Öl (-0,5%) handelten ob dieser Aussichten deutlich schwächer, der Dollar-Index legte zu. Am Aktienmarkt interpretierte man die Sache dagegen etwas anders. Hier erstmal keine Angst vor einer Zinserhöhung. Guter Jobreport = Gute Konjunktur = Good News für Dividendentitel. Diese Betrachtungsweise dürfte sich in den nächsten Tagen wie gewohnt ändern.
Zugegeben, es ist aber schon fast zum Schmunzeln. Egal ob die Payrolls in den letzten sechs Monaten besser oder schlechter als erwartet ausfielen, immer (!) reagierte der Aktienmarkt mit einer Rallye darauf. Enttäuschten das gelieferte Datenmaterial, wurde das als Indiz dafür gewertet, dass die Fed nicht die Zinsen erhöhen werde (Aktien positiv). Kamen die Zahlen robust, so wie am Freitag, wurde das als Beweis für eine anziehende Konjunktur gesehen (Aktien positiv). Erinnert mich irgendwie an ein Münzspiel, bei dem man seinem Gegenüber anbietet: Kopf, ich gewinne. Zahl, Du verlierst.