• Alle Versuche, die Aktienmärkte zum Wochenschluss nach oben zu ziehen scheiterten. Zu groß bleibt momentan der Gegenwind für Risikoanlagen im Anlauf auf die Wahl zum US-Präsidenten. Ein weiterer Belastungsfaktor bleibt ausserdem der anhaltende Kursrutsch im Ölpreis (-1,8%) sowie die schlechten Quaralsberichte/Ausblicke vieler Unternehmen.
  • Viel diskutiert wird natürlich jetzt die Verlustserie von 9 Tagen hintereinander, die der S&P500 mit dem Closing am Freitag hingelegt hat. Das hat es sage und schreibe seit Dezember 1980 (!!!) nicht mehr gegeben. Gleichermaßen dramatisch erscheinen die 9 Tage hintereinander, die der Volatilitätsindex VIX nun bereits gestiegen ist. Diesen gibt es seit 27 Jahren. Noch nie hat es eine Serie dieser Art gegeben.
    Unter normalen Umständen wären diese Serien ein Alarmsignal für den weiteren Verlauf von Risikoanlagen und sicherlich ein knallhartes Verkaufssignal. Wir haben aber keine normalen Umstände, es steht schliesslich ein sehr wichtiges Event an.
    Schaut man auf die Terminstruktur der Vola, sticht ins Auge, dass wir nun invers handeln. Das kurze Ende lodert hoch. Hinten raus verflacht sich die Kurve wider. Nach der Wahl wird also wieder mit einer Beruhigung gerechnet, ähnlich wie wir es beispielsweise nach dem Brexit-Votum gesehen haben.
    Man darf die besagten Serien im S&P und VIX also (noch!!!) nicht überbewerten. Diese Entwicklung ist schliesslich stark ereignisbezogen. Es „droht“ dem Establishment ein Trump als Präsidenten, der alles richtig aufmischen könnte und hoffentlich Yellen in Rente schickt. Dieses unmittelbar bevorstehende Wahl birgt ein erhebliches Abwärtsrisiko für die Aktienmärkte und rechtfertigt entsprechende Absicherungsgeschäfte (z.B. Verkauf von Aktienfutures, Käufe von Put-Optionen).
  • Sollte Clinton gewinnen, dürfte klar sein, dass sich das alles schnell wieder beruhigt und wir zum Tagesgeschäft übergehen. Eine Jahresendrallye wäre dann möglich. Heute Nacht kam die Nachricht, dass FBI habe in der seit ein paar Tagen wieder aufgenommenen Ermittlungen nach Durchsicht von 650.000 (!!!) Emails keine belastenden Hinweise gegen Clinton gefunden. In Asien atmen die Aktienmärkte deshalb erstmal wieder auf. Die Future Indikationen deuten auch für uns und die Wall Street auf ein Opening Gap nach oben hin. Gewinnt dagegen Trump, wird es interessant. Erleben wir wie beim Brexit-Votum einen Abverkauf mit anschließender Beruhigung, oder bricht es dem Markt endgültig das Genick?

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