• Es war gestern ein sehr ruhiger Handelstag an dem sich Investoren kaum aus der Deckung wagten. Es fehlen die Impulse. Man wartet auf den Start der „Earnings Season“ in der nächsten Woche. Eine kleine Achterbahnfahrt legte der Dax trotzdem hin, die unterm Strich zeigt, dass wir technisch angeschlagen bleiben. Nachdem der Index zunächst schwach in die neue Woche startete, drehte er im Laufe des Vormittags ins Plus. Dabei wurde das Gap knapp unter der 9.900er-Marke geschlossen. Wie so oft in den letzten drei Wochen, konnte er seine Kursgewinne (bis zu +1%) in der zweiten Tageshälfte allerdings nicht verteidigen und fiel wieder ab (Schluss +0,28%). Bei den Einzeltiteln spielten die deutschen Autobauer eine Rolle, nachdem sie zuvor schwache US-Absatzzahlen veröffentlichten (siehe gestrigen Kommentar). Auch die Tatsache, dass die Deutsche Bank (-­0,73%) in einem Atemzug mit den „Panama Papers“ genannt wurde, half sicherlich nicht.
  • Den amerikanischen Aktienindizes erging es ähnlich. Sie konnten ihre vorbörslichen Gewinne (S&P im Hoch 2.079,50) im extrem ruhigen Handel ebenfalls nicht halten und bröckelten am Nachmittag wieder ab. Ein Grund war sicherlich der schwächer handelnde Ölpreise (mit -3% auf 1 Monatstief). Die Sorte Brent handelt jetzt wieder deutlich unter 40$ je Barrel. Die Hoffnung auf einige Einigung in Doha (17. April) schwindet mit jedem Tag mehr. Die Analysten der BNP Paribas ließen in einer Prognose außerdem verlauten, dass wir die Jahrestiefs wohl bald wieder testen werden.
  • Die schwache US-Industrieproduktion (­-1,7%) und der ISM aus der Region NY wurden als weiterer Grund für die Aktienschwäche genannt. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass wir in letzter Zeit oftmals wieder Tage hatten, an denen „bad news“ an der Makro-Front als „good news“ gewertet wurden. Diese machen eine aggressive Vorgehensweise im Zinserhöhungszyklus der Fed unwahrscheinlicher. Das Fed Mitglied Rosengren (Bosten) zeigte sich gestern übrigens sehr „hawkish“. Er warnte davor, dass die Fed schneller als erwartet die Zinsen erhöhen könnte. Unter normalen Umständen hätte der Markt sicherlich heftiger darauf reagiert (2yr US-Treauries +2bp), aber momentan wird der „dovishen“ Chefin Yellen deutlich mehr Beachtung geschenkt.
  • Mein momentaner Liebling unter den Risikoindikatoren, der japanische Yen, näherte sich gestern im Währungspaar gegen den USD wieder einer kritischen Marke. Es ist die 111,00. Diese haben wir heute Morgen nach unten durchbrochen (Yen fest/Dollar schwach….@110,86). Das deutet für den heutigen Tag eher auf „riks off“! USD/JPY ist schon seit einigen Tagen unter Druck, nachdem wir am oberen Ende des Abwärtstrendkanals @113,90 scheiterten. Der Abwärtsdruck nimmt jetzt ähnlich wie im Februar und März wieder zu. Das längerfristige Kursziel von 106,63 (38% Fib der Aufwärtsbewegung von 2012) rückt wieder in den Fokus, wenn nicht sehr bald eine starke Aufwärtsbewegung deutlich über die 114,00 das angeschlagene Bild wieder negiert.
  • Der Nikkei setzte heute Morgen seine Verlustserie fort (-2,6%). Ausser Shanghai Comp., präsentiert sich Fernost schwach (Hongkong -1,4%, Nifty -1,2%, Australien -1,4%, Kospi -0,82%). Gold +1%, Öl leicht schwächer.

Schreibe einen Kommentar