„Ungarn sind Rassisten, Tschechen sind Nationalisten, Polen sind christliche Fundamentalisten, Slowaken sind Spießer, Dänen sind Rechtspopulisten, Franzosen sind Angsthasen vor Le Pen, Briten sind Egoisten – wenn man deutsche Politiker und Medien dieser Tage verfolgt, dann werden neuerdings üble Klischees über unsere europäischen Nachbarn verbreitet wie in den dunkelsten Tagen des Nationalismus vor 100 Jahren. Es macht sich im Rausch der deutschen Willkommenskultur ein Zug arroganter Selbstgefälligkeit breit, die alle anderen, die skeptisch, vorsichtig oder besorgt sind, einfach herabwürdigt. Besonders Ungarn und Briten bekommen den neuen deutschen Tugendstolz in Form von Häme zu spüren.“
„Es zieht eine erschreckende Selbstverständlichkeit im Herabwürdigen von ganzen Völkern ein, als seien die Ungarn kein großartiges Kulturvolk, sondern eine tumbe Bande von Ausländerhassern, als hätten Briten nicht längst eine globalisierungsoffene Multi-Kulti-Gesellschaft, sondern würden nur den Kanaltunnel zubetonieren, als habe Polen nicht gerade gewaltige Umwälzungen beeindruckend gemeistert, sondern verharre als ein Volk von konservativen Starrköpfen.“