- In der Rede zu seinem Amtsantritt rechnete Tump mit dem politischen Establishment schonungslos ab und machte in deren Beisein unmissverständlich klar, dass sich so einiges in Zukunft ändern werde. Er gab sich ähnlich wie Ronald Reagan, der bei seiner „Inaugural Address“ sagte: „We are a Nation that has a government, not the other way around.“
- Millionen von Menschen weltweit zeigten sich über das Wochenende entsetzt über die Vorhaben des „Tyrannen“ und gingen in riesigen Protestzügen auf die Strasse. Darunter waren unzählige Prominente wie Madonna und Michael Moore, die sich von ihren Elfenbeintürmen aus den Protestierenden anschlossen. Insbesondere der #WomensMarch stach heraus. Diese Frauen wollten alle Hillary Clinton, die den größten Teil ihrer Wahlkampfspenden aus einem Teil der Welt bezog, in dem Frauen gesteinigt werden, wenn sie nicht das tun, was Männer von ihnen erwarten. Unsere Systemmedien bezeichnen diese protestierenden Frauen als mutig, während sie die Kämpferinnen in der kurdischen und syrischen Armee seit Jahren ignorieren, die sich der von Clinton ins Leben gerufenen ISIS an vorderster Front in den Weg stellen. Wo wart ihr liebe Feministinnen, als die Boko Haram Islamisten 234 junge Mädchen verschleppten? Wo war euer Protest nach der Vergewaltigung von mehr als 1.400 Mädchen im englischen Rotherham? Shame on you!!!
Es ist die unglaubliche Doppelmoral der Protestierenden, die mich entsetzt. Es sind Menschen, die in den letzten acht Jahren unter Obama niemals Probleme mit dem „Kollateralschaden“ hatten, den der Friedensnobelpreisträger alleine mit seiner Dronen-Politik unter unschuldigen Frauen und Kindern anrichtete. Was hätten diese Menschen in diesen Massen auslösen können, wären sie in den letzen Jahren auf die Strasse gegangen, als Obama insgesamt sieben Länder mit seinen Bombenteppichen beglückte. Ein einziger weltweiter Protesttag mit diesem Aufgebot, in dem eine untergehende Mittelschicht anlässlich der zerstörerischen Geldpolitik ihrer Zentralbanken rebelliert und wir hätten so verdammt viel erreichen können. - Zu den Märkten. Buy the election, sell the inauguration??? Das ist jetzt die Frage, die man sich für alle Marktsegmente stellt. Am Freitag konnten die Aktienmärkte hier (Dax +0,29%, EuroStoxx +0,28%) und jenseits des Atlantiks (Dow +0,48%, S&P +0,34%) zwar leicht zulegen, auf Wochenbasis tat man sich allerdings erneut schwer. Dow, S&P und Small Caps verloren. Einzig Gold glänzt seit Jahresanfang. Asien verdaut die Rede Trump’s heute Morgen eher schlecht als recht. Der Nikkei handelt aktuell -0,7% tiefer. Der Dollar verliert gegen den Yen an Boden. EUR/USD steigt auf 1,0743.
- Ins Auge sticht insbesondere die Entwicklung am Rentenmarkt. Seit ein paar Tagen steigen die Renditen der Bundesanleihen & der amerikanischen Treasuries wieder stark an. Damit wurden die zwischenzeitlichen Kursgewinne wieder abgegeben, welche um die Jahreswende herum erzielt wurden. Als Hauptgrund wird Yellen genannt, die mit ihren zuletzt „falkenhaften“ Kommentaren den neuerlichen Richtungsschwenk einläutete. Natürlich spielt aber auch weiterhin die Aussicht auf höheres Wachtum durch Trump und damit steigende Inflationserwartungen eine große Rolle. Dazu gesellten sich in der abgelaufenen Woche mit dem Philadelphia Fed Manufacturing Index nicht nur in der „Headline Number“, sondern auch in den Sub-Komponenten starke Makrodaten. Der Index korreliert stark mit den Renditen der US-Staatsanleihen. Zu guter Letzt wurde in der vergangenen Woche offiziell bestätigt, dass sich die Chinesen im großen Stile von US-Papieren trennen.
Wie so oft an dieser Stelle geschrieben, halte ich einen anhaltend starken Anstieg bei den Renditen für die größte Gefahr für Risikoanlagen in den nächsten zwei Jahren. Ist ein solcher anlässlich der oben beschriebenen Entwicklung nun zu erwarten? War die jüngste Erholung in diesem Marktsegment (Bunds von 0,42% auf 0,18%) nur ein Strohfeuer? Gegen einen starken Renditeanstieg spricht die aktuelle Positionierung der Investoren. Gemessen an den CFTC-Daten befinden sich bereits extrem große Shortpositionen auf den Büchern. Viele der negativen Einflüsse auf den Anleihemarkt könnte damit bereits eingepreist sein.