Hey Bitcoin, willkommen im Mainstream! Gestern stellte ich entzückt fest, dass auf der Webseite von www.godmode-trader.de neben EUR/USD nun ein zweites Währungspärchen aufgelistet wird. Es ist BTC/USD!!! Der erste Gedanke der mir dann aber durch den Kopf schoss war, ob es deswegen jetzt an der Zeit wäre, die Cryptowährung zu verkaufen. Ähnlich wie bei einer Dienstmädchen-Hausse, könnte nämlich genau das ein Indikator dafür sein, dass ein Ende der Rallye naht. Diesen habe ich dann aber ganz schnell verworfen. Bitcoin ist in Wirklichkeit noch lange nicht im Mainstream angekommen!!!
Nach den zwischenzeitlichen Panikverkäufen vieler chinesischer Zocker, hab man an den dortigen Börsen den stark gehebelten Handel mit Fremdkapital verboten. Ich begrüße das. Das zwischenzeitliche übertrieben hohe Handelsvolumen ist gesunken, der Preis handelt jetzt wieder wesentlich stabiler. Nachdem Bitcoin in den letzten Tagen bei 700€ auf gute Nachfrage stiess, hat sich der Kurs deutlich erholt. Aktuell handelt BTC @840€.
Während Dax (+0,51%) und EuroStoxx (+0,27%) gestern zulegen konnten, präsentierten sich die Amis uneinheitlich (Dow -0,11%, S&P +0,18%, Nasdaq +0,31%). Wie so oft in letzter Zeit, wirkte man ziemlich orientierungslos. Der Trump-Trade (long Aktien & Dollar, short Anleihen und Euro) ist eine Weile gut gelaufen, aber crowded. Das heisst, viele Investoren sind entsprechend positioniert. Eben das macht den Markt anfällig für plötzliche Korrekturen oder vielleicht sogar mehr.
Heute erwartet uns das EZB-Meeting (13:45 Sitzungsergebnis/14:30 Pressekonferenz). An dieser Front wird es wahrscheinlich nicht viel Neues geben. Morgen wird Trump vereidigt. Ist er nun der Messias oder Beelzebub? Keiner weiss es, aber alle lassen sich darüber aus. Er wird Präsident des mächtigsten Landes der Erde, ob wir es wollen, oder nicht. Was werden die Märkte daraus machen, wenn er tatsächlich die ersten konkreten Maßnahmen umsetzt? Ein großer Skeptiker schrieb dazu gestern auf Twitter: „A global financial hurricane started in 2007, the QE eye is over & the trailing edge arrives with Trump. Last chance 4 safety in gold.“ Hält man sich die „hawkishen“ Kommentare Yellens von gestern vor Augen (mehrmalige Zinserhöhungen in 2017), könnte man dieser Einstellung etwas abgewinnen. Viele andere Marktteilnehmer glauben, dass er einen selbsttragenden Aufschwung herbeiführen wird, welcher auch Aktien beflügeln könnte, solange Inflation und Anleiherenditen nicht zu stark steigen. Wir werden bald erfahren, in welche Richtung der Narrativ gehen wird. In jedem Fall aber boykottiere ich seine Feier zur Amtseinführung. So, wie ich auch bei Ford, Carter, Reagan, Bush Sr., Clinton, W. Bush und Obama getan habe.
Ausserdem steht am Freitag der Optionsverfall an. In den letzten 18 Jahren handelte der S&P laut stocktradersalamanac.com auf Wochenbasis beim Januar-Verfall meist im Minus. Der durchschnittliche Verlust lag dabei bei 1,06%. Im Dow Jones und Nasdaq sieht die Statistik seit 1999 ähnlich aus.