- Der Dax versuchte sich gestern in der ersten Tageshälfte in einem Ausbruch über die 10.200 Punkte hinaus und scheiterte (Closing +0,5% @10.198/EuroStoxx +0,03%). Die Indizes an der der Wall Street präsentierten sich dagegen von Anfang an lustlos und angeschlagen. Der Dow schloss -0,42%, der S&P -0,30% und ohne den üblichen „VIX-Smash“ kurz vor Handelsschluss, wären die Verluste wohl noch deutlicher ausgefallen. Im Dow Jones reichte es immerhin für das schwächste Closing seit Anfang des Monats.
- Die Rallye, ausgehend von den Brexit-Tiefs, kommt nicht weiter voran. Zu groß ist momentan der Gegenwind aufgrund mehrerer Faktoren. Ähnlich wie in den letzten Tagen, verunsichert der stark fallende Ölpreis (-2%). Crude handelt jetzt auf einem 3-Monatstief. Hier scheinen langsam aber sicher wieder die vom Jahresanfang gewohnten Korrelationen zu greifen (Öl schwach/Aktien schwach). Die stark fallende Aktie der Monte dei Paschi (gestern -8%/ytd -77%) erinnerte außerdem daran, dass man bei den italienischen Banken noch keinen Schritt weitergekommen ist. Am Freitag werden die Ergebnisse des europäischen Banken-Stress-Tests veröffentlicht. Auch der wiedererstarkte japanische Yen, ist kurz vor dem BoJ Meeting ein belastender Faktor. USD/JPY fiel von 106,50 auf aktuell 104,40. Wird die BoJ genug liefern???
- Bei den Einzeltiteln waren die Aktien von Apple (-1,34%) und Nintendo (-18%) ein Thema. Mehrere Downgrades belasteten den iPhone Hersteller, während Nintendo zugeben musste, dass die zu erwartenden Erlöse durch Pokémon Go begrenzt sei. Mittlerweile hat die Aktie 50% des vorhergehenden Kursanstiegs wieder abgegeben.
- An der M&A Front kauft Verizon Yahoo und beendet damit die seit Jahren anhaltende Spekulation darüber, wer denn nun den einstigen Internet-Star kauft. Zur Erinnerung, im Jahr 2000 bewertete man Yahoo mit $125Mrd., 2008 wollte Microsoft für $44,6Mrd. übernehmen (abgelehnt), jetzt kauft Verizon für $4,8Mrd. das Kerngeschäft. Es bleibt eine Firmenhülle mit Alibaba Anteilen und einigen Patenten zurück, die ihren Namen ändern wird. Die 8.000 Mitarbeiter bei Yahoo bangen um ihren Job. Die erfolglose Chefin Marissa Mayer darf mit einer Abfindung von 55 Millionen rechnen, falls Sie gegangen wird.
- USA: Was uns die MSM bei den Republikanern noch weiß machen wollten, passiert nun tatsächlich bei den Demokraten. Im Wahlkampf droht der mehrtägige Nominierungsparteitag um Hillary Clinton zur Katastrophe zu werden. Eine neue Email Affäre, die offenlegt, wie brutal die Parteispitze Clinton den Vorzug gab und Sanders zu diskreditieren versuchte, empört Amerika. Viele Buhrufe begleiteten gestern die Erwähnung der Präsidentschaftskandidatin. Obwohl Sanders seine Anhänger in den Reihen der Partei zu beruhigen versuchte, sind diese in Rage. Parteichefin Debbie Wassermann Schultz kündigte ihren Rücktritt an. Die Partei ist tief gespalten. In der jüngsten Umfrage durch CNN, liegt Trump jetzt 3 Prozentpunkte vor Clinton.