- Die Achterbahnfahrt und Orientierungslosigkeit setzte sich auch gestern an der Wall Street fort. Ähnlich wie in Europa, handelten wir zunächst schwächer, bis dann der feste Ölpreis (+5%) auch für anziehende Notierungen bei den Aktien sorgte. Kaum ging man von einer Fortsetzung des „Short-Squeezes“ aus, verdarb Fed-Mitglied Fischer mit „hawkischen“ Kommentaren den Nachmittag. Dieser wurde unter anderem mit den Worten zitiert: „We may be seeing first stirrings of higher inflation.“ Nur eine kleine, wundersame Rallye kurz vor Schluß, bewahrte uns vor einem Closing deutlich unter der wichtigen Marke 2.000 im S&P. Auch half eine Empfehlung von Pimco, amerikanische Staatsanleihen im Tausch gegen Risikoanlagen zu verkaufen. Zweijährige Titel stiegen denn auch gestern in der Rendite auf 0,91%, dem höchsten Niveau seit 13. Januar.
- Viele negative Schlagzeilen und Entwicklungen prägten gestern für meinen Geschmack das Gesamtbild. Auffallend war die extreme Kursschwäche einiger italienischen Bankaktien. Die EZB kündigte laut Reuters einen Blick auf die Liquidität dieser Geldhäuser an. Anleger bereitet der Berg fauler Kredite zunehmend Sorgen. Des weiteren warnte die Commerzbank vor negativen Zinsen. Diese könnten den Status des Euro als Reservewährung untergraben. Finnland’s Finanzminister sprach von einem neuen Deal für Griechenland der unbedingt nötig sei, um eine neue Krise im Sommer zu verhindern. Alles in allem ist es nur noch die Hoffnung auf die EZB am Donnerstag, die die Aktien hier noch oben hält. Es wird sehr, sehr spannend.
- Der VW-Konzern beendet im Sommer da Sponsoring von Schalke 04 und 1860 München, schreibt das „Handelsblatt“.
- Das Wachstum des chinesischen Automarktes hat sich zum Jahresauftakt trotz anhaltender Steuererleichterungen wieder abgeschwächt. Im Januar und Februar ist die Zahl der verkauften Autos um 6,3% auf 3,72 Millionen Stück gestiegen. Dabei hat es im Februar einen Rückgang um 3,7% auf 1,37 Millionen Autos gegeben (dpa/AFX).
- Fed: Brainard (stimmberechtigt) sieht „eine Menge sehr positiver Entwicklungen“ in der US-Wirtschaft, aber starke Gegenströmungen aus dem Ausland.
- Die Vorgaben aus Asien sind heute Morgen weniger gut. Chinesische Exporte sind im Februar so stark eingebrochen wie seit 2009 nicht mehr. Die Ausfuhren sanken mit -25,4% doppelt so stark wie von den Volkswirten erwartet. Die Importe gingen um -13,8% zurück (erw. -10%). Das japanische BIP sank annualisiert um -1,1% in Q4 2015. Der Nikkei schloss -0,8%, 10yr JGBs sinken in der Rendite auf ein Allzeittief (-0,085%), der Yen legte zu. Shanghai +0,1% , Öl schwächer.