- Unterm Strich ging der Squeeze in den letzten Tagen weiter und die Kursgewinne auf Wochenbasis waren mit 1,3% im Dax, 2% im EuroStoxx und 1,6% im S&P ordentlich. Das alles täuscht aber nicht über die Tatsache hinweg, dass sich das Handelsgeschehen momentan extrem unverbindlich anfühlt. Eine klare Richtung sieht anders aus. Kaum bestand mit dem Closing am Donnerstag knapp über der 1.950 (und 50 MA) die Basis für eine Bewegung auf die 2.000, geht dem S&P Index im Anlauf auf das G20-Treffen und der EZB (10.03) die Luft aus. Wir schlossen -0,19% @1.948 und verloren ausgehend vom Tageshoch 27 Punkte (-1,4%).
- Ein Short-Squeeze alleine, reicht eben nicht für nachhaltige Indexbewegungen nach oben. Ohne Anschlusskäufe über diese Glattstellungen hinaus, wird es für eine Trendumkehr nicht reichen. Nach der Top-Bildung, die seit 2014 in Form einer großen Glocke im Chart zu erkennen ist, befinden wir uns in einem etablierten Bärenmarkt.
- Wie zuletzt mehrfach geschrieben, sind Bärenmärkte gespickt von tückischen Bärenmarktrallies. Es empfiehlt sich einen S&P-Chart aus dem Krisenjahr 2008 anzuschauen. 2008 bis Anfang 2009, verlor der Index über 50%. Trotzdem war das Jahr damals durchsetzt mit sehr kräftigen Erholungsphasen der Aktienkurse. Auch 2008 startete man ähnlich schwach ins Jahr wie 2016. In den ersten Wochen fiel der Index 14%. Nach einem Double Bottom Ende Januar und Ende März, folgte eine Bärenmarktrallye von 15% in einer Zeit von 8 Wochen. Ab Mitte Mai drehte der Index dann wieder und fiel auf ein neues Tief. Bis letztlich der Boden im März 2009 dank QE1 entgültig ausgehämmert wurde, waren dann noch weitere starke Gegenbewegungen nach oben zu verzeichnen. Meine Einschätzung bleibt negativ. Ich empfehle, die Marktstärke für den Abbau von Risikopositionen zu nutzen.
- Die Hoffnung, dass über das Wochenende im Rahmen des G20-Treffens ein großes Maßnahmenpaket für die Stützung der Märkte geschnürt werde, hat sich nicht erfüllt.
- Griechenland wird im März Schwierigkeiten mit der Bedienung seiner Schulden haben, berichtet der Spiegel unter Berufung auf den IWF.
- Asien: Die japanische Industrieproduktion hat im Januar so stark zugelegt, wie seit einem Jahr nicht mehr (+3,7%, erw. 3,3%). Der Einzelhandelsumsatz zeigte sich im Januar mit einem Minus von 0,1% schwach und zeugt damit auf der anderen Seite von anhaltender Schwäche der privaten Nachfrage. Nach anfänglichen Kursgewinnen, dreht der Nikkei und schliesst -1,00% @16.026. Nach Abwertung des Yuan, handelt der Shanghai Composite stark angeschlagen derzeit mit fast 4,00% im Minus. USD/JPY -0,6% @112,90.