- Trotz eines sehr festen Ölpreises (WTI +3,5% ….OPEC Meeting und Hoffnung auf Deckelung der Fördermengen), kamen alle großen Aktienindizes unter Druck. Die Sorge um die Deutsche Bank blieb auch zum Wochenauftakt der Haupttreiber (siehe gestrigen Kommentar). Die Aktie des größten deutschen Geldhauses verlor gestern mehr als 6% und riss auch andere Banktitel mit sich. Seit Anfang des Jahres sind es bereits sage und schreibe -52%. Auch die Nachranganleihen fielen stark (6% Tier I Perp fällt auf 72, kein „bid“, reine Indikation).
Wenn es um den Gesundheitszustand von Banken geht, sollten sich Regierungen an gewisse Regeln halten. Sie wissen schon, selbsterfüllenden Prophezeiungen und so?!?!!?! Entweder man bescheinigt alles sei gut, oder man sagt schlichtweg nichts dazu. Alles andere ist dumm und äußerst gefährlich.
Mich beschleicht mittlerweile ein sehr mulmiges Gefühl und ich bin nicht wie sonst, der einzige am Markt. Ein Beobachter twitterte als Reaktion auf Renzi’s jüngste Äußerung: „How many Southern European Governments are secretly praying for Deutsche Bank to fail, sending ECB into money printing extravaganza?“ - Dazu kam gestern der Umstand, dass sich Trump und Clinton am Abend den ersten Schlagabtausch vor laufender Kamera lieferten. Im Anlauf auf dieses Highlight, hielt man sich an den Börsen zurück. Immer mehr Analysten spielen ein „what if“-Szenario für die Märkte durch, falls Trump im November gewänne. Eben dieses sieht nicht gerade bullish aus. Nichts scheut unser von Zentralbanken manipulierter Kapitalmarkt mehr, als den reinen Kapitalismus. Es ist kein Geheimnis, dass die Wall Street unbedingt die Sozialistin braucht, um weitermachen zu können wie bisher.
Trump hatte zuletzt in den Umfragen gegen Clinton deutlich aufgeholt. Teilweise liegt dieser sogar vorne (Bloomberg Poll). Ein Journalist schrieb passend dazu: „Hilary’s best tactic on Monday: Ask Trump basic fast questions, show he knows nothing. His best tactic: Ask her to take a deep breath“.
Gemeinheiten beiseite. Nicht nur der Gesundheitszustand Clinton’s hat Trump zuletzt in die Karten gespielt, sondern auch negativen Schlagzeilen über das Geschäftsgebaren der Clinton Foundation, sowie ihre Historie an Lügengeschichten. Auch die ebenso verzweifelten wie offensichtlichen Versuche der MSM, all diese Umstände zu vertuschen, halfen ihrem Herausforderer. Nur noch 11% der Amerikaner halten Clinton für ehrlich und vertrauenswürdig. Falls Sie Schwierigkeiten haben, diese Zahl einzuordnen,….14% der Amerikaner glauben an Bigfoot. - Nun, wie lief die erste Debatte? Gemessen am S&P Future (macht einen Teil der gestrigen Verluste in den ersten Indikationen wieder wett) und Mexikanischen Peso (+2% vs. USD, größter Anstieg seit 7 Monaten) könnte man meinen, Clinton wäre als Sieger aus der ersten von drei Runden hervorgegangen. Tatsächliche Umfragen und Einschätzungen halten sich dagegen die Waage. Man scheint sich unterm Strich einig zu sein, dass die Debatte keine Wählerabwanderungen von einem Lager in das andere zur Folge gehabt haben dürfte. Auch „Unentschlossene“ bleiben demnach unentschlossen. Viele Amerikaner wünschen sich kompetentere Kandidaten. Wir müssen also weiter auf den entscheidenden Fehler eines der beiden Kandidaten warten. Noch 42 Tage bis zur Wahl.