- Es ist wirklich erstaunlich!!! Fed Mitglied Bullard signalisiert seine Bereitschaft zu QE4 (siehe gestrigen Kommentar) und die Wall Street zuckt noch nicht einmal mehr. Als er das im Herbst 2014 (S&P damals im Tief @1.821) auf gleiche Weise tat und dem Markt die „tapering“-Angst nahm, löste er damit eine epische Rallye aus, die uns bis in den Frühling 2015 +17% einbrachte. Und jetzt??? ……NICHTS!!!!!!!!!!! Vielen, der keynesianischen Irrsinnslehre verfallenen Notenbankern weltweit, dürfte mittlerweile Angst und Bange werden. Weder ihre Rhetorik, noch ihre tatsächlichen Maßnahmen erzielen noch die gewünschte Wirkung an den Märkten für Risikoanlagen.
- Während der Dax gestern nochmals mit 0,9% recht ordentlich zulegen konnte, hatten EuroStoxx (-0,09%), S&P (-0,47%) und Dow (-0,25%) rote Vorzeichen. Insbesondere der tech-lastige NASDAQ underperformte mit -1,03%. Bei den Einzeltiteln fielen die FANGs sowie weitere Momentum-Namen negativ auf (Facebook -1,64%, Amazon -1,7%, Netflix -4,5%, Google -1,7%). Auch europäische und amerikanische Banktitel standen auf der Verkaufsliste.
- Nach den Kursgewinnen der letzten Tage, kommt die Aufwärtsbewegung im S&P im Anlauf auf die wichtige Widerstandszone um die 1.950 ins Stocken. Der Index handelt weiter unter seiner 50 Tagelinie. Auf Wochenbasis liegt er 3% vorne. YTD sind es allerdings noch -6%. Es fehlten die Anschlusskäufe für weitere Kursgewinne. Auf der anderen Seite trauen sich die Bären nach dem starken Momentum noch nicht wieder aus der Deckung. Der Short-Squeeze tat sehr weh. Mit dem G20-Treffen (26.02), dem EZB-Meeting (10.03), dem BoJ-Meeting (15.03) und dem Fed-Meeting (16.03), stehen in nächster Zeit genug Highlights auf der Agenda für den nächsten Impuls in die ein oder andere Richtung. Meine Meinung kennen Sie.
- Der Rückgang der Ölpreise nach anfänglichen Kursgewinnen war gestern ein Faktor, der die Stimmung wieder drückte. Nach Angaben des US-Energieministeriums stiegen die Rohöl-Reserven in der vergangenen Woche auf ein Rekordhoch. Nach einer Achterbahnfahrt schloß die Sorte Brent 1,6% tiefer. Unter den Ölförderländern zeichnet sich keine Bereitschaft zur Kürzung der Produktion ab. Der Außenminister Saudi Arabiens sagte am Donnerstag der Agentur AFP, sein Land sei nicht bereit, die Förderung zu drosseln.
- US Notenbanker Williams äußerte sich gestern eher „hawkish“. Trotz der jüngsten Marktturbulenzen würde er an weiteren Zinserhöhungen festhalten. Eine graduelle Normalisierung der Geldpolitik sei richtig und kleine Zinsschritte der Weg dorthin. Er erwarte eine Arbeitslosenquote zum Jahresende von 4,5% und eine Inflation in zwei Jahren von 2%. Der Markt preist momentan so gut wie keine einzige Zinserhöhung in 2016 ein.
- Asien: Die angeschlagene Stimmung an der Wall Street sorgt heute Nacht dafür, dass die Aktienmärkte in Fernost meist nachgaben (Shanghai -0,22%, Hongkong -0,48%, Nikkei -1,42%, Australien -0,79%). Öl schwächer.