Gestern Vormittag sah es zunächst wieder danach aus, dass uns ein langweiliger Tag mit orientierungslosem Handel bevorstehen würde. Der Dax pendelte zunächst in einer engen Range irgendwo zwischen 11.500 und 11.600.
Irgendwann machten dann Headlines die Runde, wonach Trump auf einem Treffen mit Vorständen diverser US-Fluggesellschaften massive Steuersenkungen angekündigt hätte. Das Börsenportal Zero Hedge zitierte: „We are going to be announcing something over the next two or three weeks that will be phenomenal in terms of tax.“ Des Weiteren soll er gesagt haben: „I hate taxes and fees.“ Die Reaktion der Märkte blieb nicht aus. Der Dax überwand mühelos die 11.600, Close +0,86% @11.642, der EuroStoxx legte um 1,23% zu. Alle drei großen Indizes an der Wall Street – Dow/S&P/Nasdaq – verzeichneten neue Allzeithochs. Am Devisenmarkt zog der US-Dollar an. Vor allem gegen den japanischen Yen, konnte der Greenback wieder an Boden gutmachen (aktuell 113,68). Das war wichtig für die Stimmung bei den Risikoanlagen. Hier hasst man einen starken Yen. Erstmals seit längerer Zeit gab der Goldpreis nach (-1%). In Euro gemessen fielen die Kursverluste hier aber geringer aus, da EUR/USD ebenfalls sank. Nach drei festen Tagen am Anleihemarkt, gaben auch hier die Kurse wieder nach (Renditen hoch). Der Volatilitätsindex Vix jetzt wieder unter 11. Yep, die Volatilität ist tot. Seit 85 Tagen am Stück ist der S&P nicht mehr um 1% oder mehr gefallen. Letztmalig hatten wir eine solche Phase 2006.
Kaum machte der Bitcoin Anstalten sich fest über 1.000 Dollar und Euro zu etablieren, kam mal wieder eine Meldung aus China, die für Turbulenzen sorgte. Nach einem Treffen mit der Notenbank PBoC haben die großen Börsen des Landes vorübergehend alle Auszahlungen von Bitcoin ausgesetzt. Sofort gaben die Kurse nach und scheinen sich aktuell nördlich der 900 wieder zu stabilisieren. Die Behörden verordnen allen Börsen schärfere Anti-Geldwäsche-Regeln. Die dafür benötigte Zeit wird wohl einen Monat betragen. Nicht alle in der Fan-Gemeinde sehen die Vorgehensweise der PBoC kritisch. Sie begrüßen eine strengere Regulierung. Wie an dieser Stelle vor ein paar Wochen geschrieben, ist es gut, wenn ein stark mit Fremdkapital gehobelter Handel untersagt wird. Alles in allem könnte eine bessere Regulierung der Kryptowährungen dafür sorgen, dass sich die „Anrüchigkeit“ reduziert.