- In keinem Land des Nahen Ostens, lebten Moslems, Christen und Juden bis vor wenigen Jahren friedlicher miteinander als in Syrien. Was dann geschah, ist hinlänglich bekannt und eben das haben wir Hilliary Clinton zu verdanken. Grob zusammengefasst geht es in diesem Krieg nicht um religiösen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten, sondern um eine geplante Pipeline von Katar bis in die Türkei. Diesem Vorhaben stand der Tyrann Assad im Wege, ein Mann, der eigentlich lieber Augenarzt in London werden wollte, statt den Thron seines Vaters zu besteigen. Clinton handelte. Glücklicherweise war sie mit ihrem Versuch, als Außenministern unter Obama das Land „zu befreien“, nicht ganz so erfolgreich wie in Libyen, dem ehemals reichsten Land Afrikas.
- Seit gestern wird es wieder höchst verdächtig und wenig plausibel. Wenige Tage nachdem die USA unter Trump als neuen Präsidenten eine entscheidende Kehrtwende in der Syrien-Politik einschlugen (Assads Rücktritt ist nicht mehr Bedingung für Friedenslösung) und der syrische Machthaber einen militärischen Erfolg nach dem anderen gegen die ISIS-Schlächter gelingt, passiert ein schrecklicher Giftgasangriff in der Provinz Idlib. Während sich jeder normaldenkende Mensch fragt, was ein solcher Angriff Assad denn bitte für Vorteile bringen soll, haben unsere MSM sich natürlich längst auf ihn als Täter festgelegt und trommeln für einen neuen Krieg im Nahen Osten. Das, obwohl man zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht wissen kann (!!!), wer es denn tatsächlich gewesen ist. So titelte die Bildzeitung: „Assad mordet weiter: Kinder vergast und die Welt tut nichts.“ Wen aber wundert diese Art der Berichterstattung noch in einer Welt, in der die sogenannten „White Helmets“, in Wahrheit Terroristen, einen Oskar bekommen?!?
- Ich sage nur „Cui Bono?“ und erinnere mich an das berühmte Bild von Colin Powell, als er im UN-Sicherheitsrat ein Glasröhrchen als Beweis für die Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins hochhielt und grünes Licht für den Irakkrieg bekam. Ich hoffe, dass Trump sich von diesem neuen „False Flag“ nicht zu einer großen Dummheit verleiten lässt. Doch er scheint diesmal wirklich auf die NeoCons in Washington reinzufallen. Gestern sagte er: „Assad Crossed many, many lines.“
Der ehemalige britische Botschafter in Syrien Peter Ford ahnt, wer dahintersteckt und sagte gestern in einem Interview: „Jihadis wanted to make Trump’s task more complicated.“ Der von mir sehr geschätzte Nassim Taleb fand folgenden Tweet mit Quellenangabe interessant: „Wow. This Anti-Assad „reporter“ tweeted about the sarin attack in #Syria 24 hours before it happened. Still think nothing fishy going on?“. Beten wir, dass die Welt nicht immer wieder auf die gleiche Masche reinfällt. - Zu den Märkten. Bis auf eine kleine Rallye am Nachmittag wirkte der Dax den gesamten Tag über angeschlagen und toppisch. Nach unerwartet starken Zahlen zum US-Arbeitsmarkt (ADP wieder als Vorbote für Payrolls?!?……kurze „Reflation“-Euphorie), konnte sich der Index zunächst im Schlepptau der Wall-Street von seinen Tagestiefs lösen, fiel dann aber erneut zurück. Er schloss unter dem Tief des Vortages. Grund hierfür waren die unerwartet hohen Öllagerbestände (EIA 1,566 Millionen) der USA, die danach veröffentlicht wurden. Anschliessend kam es im New Yorker Handel noch schlimmer. Das Protokoll der letzten Fed-Sitzung wurde veröffentlicht. Darin stand, dass einige Fed-Mitglieder das Niveau der Aktienkurse als ziemlich hoch erachten. Des Weiteren werde man wahrscheinlich anfangen, in diesem Jahr die Bilanzsumme zu verkleinern. Die vom Markt implizierte Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Juni stieg auf 63%. Nach einer kurzen Verzögerung reagierten die Aktienmärkte mit Kursverlusten und rutschten ins Minus. Vor dem Reversal hatte der S&P noch den oberen Rand des seit März bestehenden Abwärtstrendkanals getestet und hinterlässt jetzt eine hässliche Kerze im Tageschart.
- In Fernost sieht es heute Morgen nicht besser aus. Der Nikkei handelt -1,57% tiefer und hat in den letzten zwei Wochen nun bereits 1.000 Punkte verloren. Gleichzeitig testet der Index gerade das untere Ende seiner seit drei Monaten gültigen Seitwärtsspanne. YTD handelt dieser schon seit ein paar Wochen im Minus. Das wird nachher ein fieses Opening Gap im Dax. Heute steht das vermeintliche Highlight der Woche an. Trump trifft sich mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping.