- Trotz der negativen US-Vorgaben (schwach in den letzten Dezembertagen) gelang dem Dax (+1,02%) ein ordentlicher Start in das neue Börsenjahr. Es war der beste Start seit 2013. Nach anfänglicher Schwäche (vorbörsliche Indikationen fast -1% in Richtung 11.400), zog der deutsche Leitindex kurz nach Eröffnung der Kasse innerhalb einer halben Stunde um 150 Punkte nach oben. Zeitgleich fiel EUR/USD unter die Marke von 1,0500. Im dünnen Handel verrichteten wahrscheinlich Algos ihr Werk. Danach ging es seitwärts, die Tagesgewinne konnten bis zum Closing gehalten werden.
- Das ist aus Sicht der Bullen sehr erfreulich, denn in den letzten drei Jahren erwies sich der Januar stets als sehr schwieriger Börsenmonat. Auf Monatssicht ging es im S&P500 immer um mehr als 3% nach unten (Januar: 2014 -3,6%, 2015 -3,1%, 2016 -5,1%). Eine Fortsetzung der Rally mit einem ähnlichen Januar-Ergebnis wie in den Jahren 2011 (+2,3%), 2012 (+4,4%) und 2013 (+5,0%), wünschen sich jetzt die Optimisten. Man hofft, daß die Euphorie über den Wahlsieg Trumps auch über den Jahreswechsel anhält und uns endlich mal wieder einen festen Januar beschert.
- Was der gestrige Anstieg im Dax wert ist, wird sich heute zeigen, wenn sich die Angelsachsen von ihrem Bank Holiday zurückmelden. Das technische Bild an der Wall Street trübte sich in der zweiten Dezemberhälfte zunehmend ein. Das war zwar nicht dramatisch, aber kleinere Verkaufsignale wurden generiert. Ewig wird der Dax nicht ziehen können, wenn die Amis auf der Stelle treten, oder sogar schwächeln. Für Aktienbullen wäre es jetzt wichtig, daß die US-Indizes ebenfalls anziehen. Schauen wir mal, was die Wall Street heute daraus macht.
- Interessant war der freundliche Bund Future bei gleichzeitig festen Aktien. Dieser konnte zwar seine Tageshochs nicht verteidigen, legte unter Strich aber immerhin 32 Ticks zu. Bundesanleihen konnten damit ihre Jahresendrallye also erstmal fortsetzen. Safe-Heaven-Flows aufgrund der Situation in Italien werden es diesmal wohl nicht gewesen sein. Die Börse in Mailand (+1,73%) gehörte dank steigender Kurse der dortigen Banken zu den Outperformern. In den nächsten Tagen kommen im Segment der Staatanleihen einige Auktionen mit langer Laufzeit (Frankreich und Spanien am Donnerstag). Das zusammen mit steigender Inflation (Mittwoch, Basiseffekte?) könnte der Bond-Rally ein baldiges Ende bereiten.