- Die Gegenbewegung Mitte der Woche sollte nicht länger als einen Tag dauern. Gegenbewegung heißt: Schwächerer Dollar, freundlichere Anleihen, flachere Zinsstrukturkurve, fallende Bankaktien und festere Märkte in den Schwellenländern (EMK). Gestern stand dann alles in allem wieder #Trumpflation im Mittelpunkt des Geschehens. Nicht alle, aber viele Vorzeichen verkehrten sich wieder in ihr Gegenteil. Insgesamt wirkten die Aktienmärkte allerdings nicht mehr ganz so orientierungslos, sondern hatten eine Richtung, gen Süden. Dax (-0,66%), EuroStoxx (-0,77%), Dow (-0,29%) und S&P (-0,16%) schlossen im Minus. Lediglich der techlastige Nasdaq schaffte ein kleines Plus von 0,36%, bleibt aber seit dem Wahlsieg Trumps gemessen unter Wasser.
Der US-Dollar stand wieder auf der Gewinnerseite (Dollar-Index > 100,40), Verlierer waren vor allem die Währungen aus EMK. Die vom Markt implizierte Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Dezember nähert sich jetzt der 100%. - Nachdem der S&P am Vortag noch ein neues Allzeithoch verzeichnete, verlor dieser gestern leicht. Technisch wird es nun interessant. Mit der für viele überraschenden Trump-Rallye, wurde die ehemalige Aufwärtstrendline, gezogen durch die Tiefs im Februar und Juni, nun wieder von unten getestet. Spannend wird nun, ob es sich dabei um ein „Kiss of Death“ Muster handelt mit Sell-Off im Anschluss, oder ob die Bullen tatsächlich wieder Oberwasser bekommen. Die übliche Saisonalität könnte Letzteres unterstützen. Ich denke aber, dass der angeschossene Anleihemarkt zusammen mit dem starken Dollar der Mühlstein bleiben wird, der auch Aktien unten hält.
- 10 out of 10! Den zehnten Tag in Folge haben nun bereits die Chinesen ihren Yuan im Fixing gegen den Dollar abgewertet. Heute Nacht auf 6,8692 von 6,8592. Bitcoin, wohl nicht unwesentlich dadurch getrieben, steigt indes deutlich (aktuell 743$/694€).
In Asien handelt der Yen schwächer. Die japanische Notenbank musste nach dem jüngsten Renditeanstieg der Staatsanleihen (10j JGB > als das 0,00% Ziel der BoJ) eingreifen und verkündet zwei unlimitierte Kaufoperationen in kurzen und mittleren Laufzeiten. Die Entschlossenheit der BoJ für solche Eingriffe wird offensichtlich gerade getestet. Laut Reuters soll BoJ-Chef Kuroda gesagt haben, dass Renditeanstiege in JGBs nicht hinzunehmen seien, nur weil die Renditen der amerikanischen Staatsanleihen stiegen. Träum weiter, mein Freund!
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