- Zum Start in den neuen Monats möchte der Markt mal wieder alles Negative der letzten Zeit hinter sich lassen und abstreifen. Ähnlich wie zum Monatswechsel Jan/Feb, legten die Aktienindizes stark zu. Der S&P stieg um 46 Punkte und schaffte in Summe seit seinem Tief am 11. Februar nun bereits +9%. YTD liegt der Index jetzt noch 3% hinten. Wir schlossen gestern am 61,2% Fib Retracement der jüngsten Abwärtsbewegung.
- Short Covering war die letzten Wochen der Haupttreiber. Gestern gesellten sich definitiv „real money“ Käufer dazu, wobei die Überzeugung fehlte, dass es sich dabei um langfristige Long-Engagements handeln werde.
- Die Einschätzung der Marktteilnehmer bezüglich des fundamentalen Umfeldes (sehr negativ) und der Price Action könnte derzeit nicht widersprüchlicher sein. Noch vor kurzer Zeit galt das Kursziel von 1.750 im S&P als gesetzt, jetzt rennt der Markt in die andere Richtung. Der Haupttreiber bleibt die Hoffnung auf das EZB-Meeting am 10. März. Mit jedem Tag, dem wir diesem Ereignis näher kommen, steigt die Erwartung, dass Draghi liefert, was von ihm verlangt wird (mindestens -10bp Zinssenkung und Aufstockung der WP-Käufe um mindestens 10 Mrd.). Das Enttäuschungspotential steigt weiter.
- Unterm Strich schaut es in der kurzen Frist danach aus, dass es im S&P noch weiter nach oben gehen kann. So unvermeidlich die 1.750 im Februar noch als Kursziel gesehen wurde, so sicher sind sich jetzt wieder viele Marktteilnehmer, dass die Marke von 2.000 nachhaltig nach oben durchbrochen wird. Ob der Markt in seiner plötzlichen Euphorie recht bekommt oder nicht, werden wir sehr bald sehen. Die derzeitigen „multiple estimates“ von 16,5x im Index lassen nicht viel Raum für Fehler zu.
- Wie orientierungslos die meisten tatsächlich sind, konnte man gestern an den Schlagzeilen auf Reuters sehen. Bei dem Unterfangen, die Rallye zu begründen, schrieb man zunächst: „Wall Street gains as weak data spurs stimulus hopes.“ Zwei Stunden später korrigierte man das dann an gleicher Stelle zu: „Wall Street surges as data points to economic recovery.“ Höchst seltsam!!!
Die Technik ist jedenfalls jetzt nicht mehr überverkauft. Die Berichterstattung in den Medien wieder bullisch gefärbt. „Bullish like Buffet“, „S&P could be headed fo new highs“, „US equities are where you want to be long.“ Na, dann!!!! 😉 - Am „Super Tuesday“ gewannen Trump und Clinton jeweils 7 von 11 Staaten. Der Republikaner Cruz gewann 2 Staaten (Texas), der Sozialist Sanders 4.
- US-Autoabsatzzahlen: Februar 2016 – Gesamt 17.43 Mio. (Erwartung 17.7 Mio.). Zu den Gewinnern zählen Ford +20,4%, Honda +12,8% , Nissan +10,5% und Porsche +11,2%. Zu den Verlierern zählen BMW -12,4% und Volkswagen -13,2% (UBS).
- Trotz aller Beteuerungen der Chinesen, ihren Yuan nicht weiter abwerten zu wollen, ist genau das in der Nacht wieder passiert. Die PBoC wertete im Fixing um 0,16% ab, auf ein 1 Monatstief. Die Ratingagentur Moody’s senkt den Ausblick für das Aa3 Rating derweil von „stabil“ auf „negativ“. Als Gründe wurden die schwächer werdenden Finanzkennzahlen, die Erosion der Stärke im Außenhandel und die Reformen genannt.
- „Risk on“ überträgt sich auf Fernost. Der Nikkei steigt um mehr als 4%, Shanghai +3%. Ölnotierungen kaum verändert.