Nach zunächst vorbörslich freundlicher Tendenz startete die Wall Street gestern Vormittag einen Sell-Off Versuch der anfänglich aus Sicht der Bären recht erfolgversprechend aussah. Ausgehend vom Hoch, verlor der S&P Future 20 Punkte. Es fehlte aber dann an Anschlussverkäufen, so das es den Test des Tages bei einem Seitwärtshandel um die wichtige Marke 2.100 bleiben sollte.
Seit Dienstagnachmittag fühlt sich „the tape“ schwach an und das Risiko sehe ich weiter auf der Downside. Händler sind zu sorglos bezüglich einer möglichen Zinserhöhung und der Höhe der Aktienbewertungen. Die Angst, eine Rally auf 2.150 zu verpassen wiegt weiterhin schwerer als die Angst bei einem Sell-Off voll investiert zu sein.
Auf der Makroseite war es recht ruhig. Einige Unternehmen enttäuschten bei der Vorlage ihrer Earnings (QCOM, ENDP, SBAC, WFM),
Heute stehen die Payrolls an und könnten entscheidende Impulse liefern (wobei, ….sagen wir das nicht immer?!?). Nun, eine schwache Payrollzahl (150T) könnte den zuletzt populären bad-news = good news Narrativ wieder zur Folge haben……die anschliessende Rally sollte dann allerdings wieder eine Halbwertzeit von 24 Stunden haben und auslaufen.
Alles im Rahmen der Erwartungen (170T bis 195T) könnte die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im Dezember erhöhen (Odds momentan 58%) und dürfte den Markt ein paar Tage belasten. Alles über 200T wäre „outright negative“ und würde nicht nur einen „hike“ für Dezember bedeuten, sondern auch einen Zinsschritt im März. Das dürfte vielen Assetklassen nicht gefallen. Ich bleibe dabei, dass sich Risikoanlagen für den Rest des Jahres bestenfalls auf jetzigem Niveau seitwärts bewegen werden.
Fed-Mitglied Lockard (gestern) hält baldige „Zinswende ür angebracht“ wies jedoch darauf hin, dass die Entscheidung knapp ausfallen wird.
Bund Future weiter angeschlagen
VW Nachrichten lösten am Aktienmarkt keine negativen Reaktionen aus (+2,5%). Bondhändler vergaben dagegen nicht ganz so schnell und stellten die Spreads in allen Laufzeiten über den ganzen Tag weiter.